Wie attraktiv sind die beiden Formen der Krankenversicherung? Die Kölner ServiceValue GmbH fragte nach und kam zu folgendem Ergebnis: Wenn es möglich wäre, würde jeder dritte gesetzlich Versicherte in die private Kasse wechseln. Aber auch jeder dritte privat Vollversicherte würde eher wieder in die gesetzliche Krankenkasse zurückgehen.
Befragt wurden über 3000 Kunden im Rahmen einer großen Krankenkassenstudie. 34 Prozent der privat Krankenversicherten ziehen einen Wechsel in Erwägung. Elf Prozent wollen sogar auf jeden Fall in die gesetzliche Kasse zurück. Bei den gesetzlichen Kassen liegt der Anteil der Entschlossenen bei sechs Prozent, insgesamt würde aber auch hier ein Drittel (32 Prozent) wechseln und lieber in eine Private gehen.
Ursachen dieser Schwankungen dürften in den finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen liegen sowie im Servicebereich der Mediziner und im unterschiedlichen Angebot der Krankenkassen. Letzteres wird allerdings nicht die Hauptursache sein, denn 95 Prozent des medizinischen Leistungsangebots der Kassen sind gesetzlich festgelegt und damit für alle gleich. Die Höhe der Beiträge dürfte eher eine Rolle spielen.
Beamte, Selbstständige und gut verdienende Arbeitnehmer sind die klassischen Kunden der privaten Kassen. Wichtig ist: Wer sich einmal von der Versicherungspflicht befreien lässt, kann kaum noch in das System der gesetzlichen Kasse zurück. Nach Vollendung des 55. Lebensjahres ist der Wechsel von der privaten in die gesetzliche Kasse grundsätzlich ausgeschlossen.
Arbeiter und Angestellte, deren Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze liegt (2012: 50 850 Euro), sind Pflichtmitglieder der gesetzlichen Kassen. In den gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen gilt dieser Wert bundeseinheitlich. Wer dennoch Privatpatient sein möchte, kann sich für eine private Zusatzversicherung entscheiden.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/210201.wechselwunsch-der-mitglieder-ist-hoch.html