Seit das Wort von Christian Wulffs Salamitaktik die Runde macht, wissen wir: Die Wahrheit ist eine Wurst. Niemand - die Metzgergilde ausgenommen - ist ihr so sehr verpflichtet wie die Medien. Deren Aufgabe besteht bekanntlich darin, alles und jeden zu verwursten. Verwursten, das sei hier verstanden als das redliche Bestreben, jenem Teil der Öffentlichkeit, der immer noch nicht vegetarisch lebt, die ganze Salami zum Fraß vorzuwerfen. Nicht nur Scheibchen. Was die Verdauung betrifft, ist hauchdünner Aufschnitt freilich bekömmlicher als die komplette Wurst. Insofern ist es ehrenhaft von jedem Fleischlieferanten, wenn er nicht alles auf einmal ausspuckt. »Man« will ja verhindern, dass das unappetitliche Zeug mehr zum Himmel stinkt als nötig. Auch eine Salami - Dauerwurst hin oder her - hält sich schließlich nicht ewig. Medienberichten zufolge konnte bislang überhaupt nur eine einzige dauerhafte Wahrheit recherchiert werden: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. mha
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