Brasília/Miami (dpa/AFP/nd). Vor dem Antrittsbesuch der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff in Kuba am 31. Januar hat die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez ein Visum zur Einreise nach Brasilien erhalten, teilte das brasilianische Außenministerium am Mittwoch mit. Der Bescheid erging nach einem Antrag und einem Brief von Sánchez, in dem sie Rousseff mit »Respekt und Demut« um Hilfe bei der Ausreise bat.
Sánchez wurde zur Premiere des Dokumentarfilms »Conexão Cuba-Honduras« (Verbindung Kuba-Honduras) eingeladen. Zusätzlich zum Visum braucht sie eine Ausreisegenehmigung, die ihr nach ihren Angaben bereits 18 Mal verwehrt wurde.
Weit weniger Versöhnliches als aus Brasilien kommt aus den USA. Im Rennen um die Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl werben die Republikaner um Stimmen von Exilkubanern in Florida. Newt Gingrich hat für den Fall seiner Wahl eine harte Haltung gegenüber Kuba angekündigt. In einem Interview mit dem spanischsprachigen Sender »Univision« schloss er einen Militäreinsatz gegen die sozialistische Republik nicht grundsätzlich aus. »Wenn es einen echten legitimen Aufstand gäbe, würden wir natürlich auf der Seite des Volkes stehen«, sagte Gingrich auf die Frage, ob die USA nach Libyens Machthaber Gaddafi auch Fidel und Raúl Castro angreifen sollten. In Florida, wo knapp eine Million Exilkubaner leben, finden am Dienstag die wichtigen Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner statt.
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