nd-aktuell.de / 28.01.2012 / Kultur / Seite 29

Hektische Rettungsjagd

KARTENSPIEL

Heiko Frings

»Die Verbotene Insel« ist dem Untergang geweiht: Stück für Stück versinkt sie für immer in der Tiefe. Darum müssen wir schnell sein, um vier kostbare Artefakte zu bergen: den Stein der Erde, die Statue des Windes, den Kristall des Feuers und den Kelch des Wassers.

Gelingen kann das nur in Teamarbeit: zu groß ist die Aufgabe für einen allein, zu kurz die verbleibende Zeit. Um ein Artefakt zu retten, müssen wir vier gleiche Karten sammeln - bei einem Limit von fünf Handkarten eine Herausforderung. In jeder Runde haben wir drei Aktionen, um uns über variable Inselfelder zu bewegen, überschwemmte Felder trockenzulegen, Artefakte zu finden oder Artefaktkarten an Mitspieler weiterzugeben. Danach ziehen wir zwei Artefaktkarten vom Stapel, und wenn wir Pech haben, beschleunigt sich dabei die Flut: Denn werden anfangs immer nur zwei Felder überschwemmt, sind es bald schon drei, vier, fünf!

So entbrennt eine hektische Jagd, bei der wir bald hierhin, bald dorthin eilen, um versinkende Felder zu retten und Mitspieler aufzusuchen, wobei jeder über eine besondere Fähigkeit verfügt. So darf sich etwa der Forscher diagonal bewegen, der Taucher über versunkene Inselfelder schwimmen oder der Pilot ein beliebiges Feld anfliegen. Doch mitunter ist alles Mühen vergebens: Karten gefundener Artefakte verbleiben nutzlos im Nachziehstapel und kosten Zeit, Karten versunkener Inselfelder werden hingegen aus dem Stapel entfernt, so dass die verbotene Insel immer schneller versinkt. Frustrierend. Gewonnen haben wir übrigen erst, wenn wir den Platz erreichen, von dem uns ein Hubschrauber zum Sieg fliegt.

Ein Spiel, das durch liebevolle Ausstattung neugierig macht, doch bei nur zwei oder drei Spielern auch seine Schwächen offenbart.

»Die Verbotene Insel«, von Matt Leacock, Schmidt Spiele, für zwei bis vier ab 10 Jahren, ca. 20 Euro.