Am Wrack der havarierten »Costa Concordia« vor der Küste Italiens wurde die Suche nach den noch 15 Vermissten wieder aufgenommen. In 20 Meter Tiefe sprengten die Einsatzkräfte am Montagvormittag neue Löcher in das Unglücksschiff, um auf dem fünften Deck ihre Suche fortzusetzen. Am Sonntag hatten die Arbeiten erneut unterbrochen werden müssen, da sich das Schiff bei starkem Wind und Seegang bewegt hatte. Inzwischen haben sich die Wetterbedingungen aber wieder gebessert.
Die »Costa Concordia« war am Abend des 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel Giglio havariert. Bislang wurden 17 Tote geborgen, von denen 16 identifiziert werden konnten. An Bord des Schiffes befinden sich weiterhin mehr als 2400 Tonnen Treibstoff. Allerdings wurde der Beginn der Abpumparbeiten bereits mehrfach verschoben. Zudem drohen Öle, Farben, Reinigungsmittel und Müll von der »Costa Concordia« das Meeresschutzgebiet rund um Giglio zu verschmutzen.
Bis das Wrack des Kreuzfahrtschiffs vor der italienischen Küste gehoben wird, kann nach Einschätzung des Krisenstabs bis zu einem Jahr vergehen. Zunächst müssten der Auftrag vergeben werden und das ausgewählte Unternehmen einen Plan ausarbeiten, sagte der Leiter des italienischen Krisenstabs, Franco Gabrielli, am Sonntag. Allein dies werde rund zwei Monate dauern. Für die Bergung der »Costa Concordia« veranschlagte Gabrielli weitere »sieben bis zehn Monate« - je nach Wetterlage und Wellengang. Die Insulaner fürchten nun um ihre Touristensaison und wollen einen Ausschuss gründen, der die Interessen der Inselbewohner vertreten soll. AFP/dpa
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