Auf www.zeit.de[1] (bit.ly/x0ZYqb) porträtiert Martin Spiewak das Ricarda-Huch-Gymnasium in Gelsenkirchen, das 850 Schüler besuchen, davon circa 40 Prozent mit Migrationshintergrund. Diese Schule bietet ihren Lehrern »spezielle Seminare« an, in denen sie z.B. lernen, »weshalb einige muslimische Mädchen Kopftuch tragen« oder »was Machosprüche pubertierender Migrantenschüler mit dem Islam zu tun haben«. Individuelle Förderung wird an diesem Gymnasium groß geschrieben, Türkisch als Fremdsprache angeboten und Deutschdefizite begegnet man mit Sprachkursen. Im Netz wird scharf diskutiert.
Theuropean meint: »Wer bis zur fünften Klasse nicht schafft, Deutsch zu lernen, gehört nicht auf ein Gymnasium.« firvaldur widerspricht: »Wer legt für Sie fest, ab welchem Punkt man ›Deutsch sprechen‹ kann? (...) Wenn ›Deutsch sprechen‹ für Sie heißt, im Duden-Sinne regelkonform zu schreiben, dann müssten m. E. sehr dringend alle Lehrpläne dahingehend verändert werden, dass deutsche Grammatik, Stilbewusstsein, sprachliche Varietäten und so etwas auch tatsächlich unterrichtet werden. Denn ich versichere Ihnen aus semesterlanger Korrekturerfahrung, 50 Prozent der Germanistik-Studierenden mit Wunsch Lehramt (an Gymnasien!) beherrschen das nicht. Und wenn die Lehrer_innen von morgen das nicht können, wie soll man es da den Schüler_innen vorwerfen, dass es ihnen an der entsprechenden Fähigkeit mangelt?« schobenhauer wütet: »Ja, die Kunst besteht offenbar darin, etwas ›Gymnasium‹ zu nennen, was mit dem deutschen Gymnasium nichts mehr zu tun hat.«
Für ThomasSchweden wird »es zeit, dass das gymn vom thron geholt wird, auf dem es nie saß. schon kurz nach dem zweiten weltkrieg sahen die eliten zu, das gymn wieder den althumanistischen regeln zu unterwerfen. (...) selbst das arbeiterabitur wurde abgeschafft. da waren die ddr und auch andere sozialistische wie teilsozialistische staaten (schweden) pädagogisch der brd lichtjahre voraus.«
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/219375.bildungsrauschen.html