Limassol/Moskau (dpa/nd). Verteidigungsminister Thomas de Maizière kann sich bei einer Ausweitung des Syrien-Konflikts einen humanitären Einsatz der deutschen Marine in der Region vorstellen. Die an der UNIFIL-Mission vor der libanesischen Küste beteiligten Schiffe seien »sicher auch eine Art Notreserve für humanitäre Katastrophen, die in der Region stattfinden könnten«, sagte der Minister am Montag bei einem Besuch deutscher UNIFIL-Soldaten im zyprischen Hafen Limassol. Er verwies dabei auf die Transportkapazitäten der insgesamt neun an dem Einsatz beteiligten Schiffe, von denen drei mit rund 230 Soldaten aus Deutschland stammen.
Der Minister zeigte sich besorgt über die Lage in Syrien, die auch das Nachbarland Libanon destabilisiere. Die Gefahr eines Überschwappens der Gewalt sehe er allerdings zurzeit nicht. Der CDU-Politiker hielt an seinem Plan fest, den Einsatz der Bundeswehr vor der libanesischen Küste »in absehbarer Zeit« zu beenden.
Russland verlegt zum Schutz seiner Marinebasis und seiner Bürger in der syrischen Hafenstadt Tartus zwei schwere Kriegsschiffe ins Mittelmeer. An Bord der »Nikolai Filtschenko« und der »Cäsar Kunikow« der Schwarzmeerflotte sind auch Marineinfanteristen. Das teilte der russische Generalstab nach Angaben der Agentur Interfax am Montag mit.
Die Einheiten sollen vor allem die Sicherheit eines russischen Rettungsschiffs gewährleisten. Allein die »Kunikow« könne bis zu 150 Infanteristen und zehn Panzer des Typs T-55 an Bord haben, hieß es in der Meldung.
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