nd-aktuell.de / 09.09.2002 / Brandenburg

230 000 in Neuruppin zum Brandenburg-Tag

Volksfest im Zeichen der Elbeflut und des Dankes

Günter Brüggemann
Knapp 230000 Besucher haben den 7. Brandenburg-Tag am Samstag in Neuruppin zu einem großen Erfolg werden lassen. Die Erwartungen der Neuruppiner Veranstalter wurden weit übertroffen. Nur das Landesfest in Brandenburg/Havel 1998 verzeichnete bislang mehr Gäste. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) bezeichnete den Ansturm als »sensationell«. Bei der Spendenaktion »Brandenburg hilft Nachbarn« kamen zirka 50000 Euro zusammen. Zusammen mit etwa 200000 Euro vom Spendenkonto der Landesregierung geht das Geld an ein vom Elbehochwasser zerstörtes evangelisches Kinderhaus im sächsischen Pirna. Der Brandenburg-Tag stand unter dem Motto »Brandenburg sagt Danke« und damit ganz im Zeichen der Elbeflut. Er wurde als Benefizveranstaltung kurz vorher neu ausgerichtet. Vor großem Publikum wurde die Hilfe tausender freiwilliger Helfer, Bundeswehrangehöriger und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen aus ganz Deutschland gewürdigt. Bei der Abschlussveranstaltung am Abend vor zirka 30000 Zuschauern spendeten Alt-Rocker Udo Lindenberg sowie weitere prominente Musiker ihre Gage. Platzeck, Agrarminister Wolfgang Birthler (beide SPD) und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) ehrten stellvertretend für viele Flut-Helfer mehr als 100 Mitarbeiter aus verschiedenen Organisationen. Zwischen BürgerBahnhof und Fontanedenkmal, von den Wallanlagen bis zum Ufer des Ruppiner Sees wurde der Brandenburg-Tag auch wieder als Volksfest und Leistungsschau gefeiert. Bei dem Fest präsentierten sich Wirtschaft, Handwerk, Landwirtschaft, Kultur und Sport sowie Tourismus, Vereine und Verbände. Bühnen, Stände und Zelte standen dicht an dicht an Straßen und Plätzen. Die Marschälle der polnischen Partnerwojewodschaften machten ihre Aufwartung. Auch die Auftritte von Gerhard Schöne, der Kelly-Family und von City waren stark besucht. Weitere Höhepunkte waren das Finale der sechsmonatigen »Azubi-Initiative 2002« für mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze, die Vorstellungen der 14 Landkreise und kreisfreien Städte, das Brandenburger Kunstforum sowie die Verleihung des Schinkelpreises für herausragende Leistungen bei der Denkmalpflege an das Neuruppiner Architektur- und Ingenieurbüro »Uns Huesing«. Zudem fand die Siegerehrung im Wettbewerb »Werkstatt Zukunft« um die besten Schul- und Schülerprojekte des Landes statt. An 50 Ständen stellten Schüler und Lehrer die Beiträge vor. Im Bereich Wirtschaft siegte das Fontane-Gymnasium Rangsdorf, im Bereich Medien/Freizeit die Franz-Fühmann-Gesamtschule Jeserig. In der Sparte Internationalität trug die Ulrich von Hutten-Gesamtschule in Frankfurt (Oder) den Sieg davon. Im Bereich Kultur stand die Justus von Liebig-Realschule Schwarzheide ganz oben auf dem Treppchen. ddp