nd-aktuell.de / 24.09.2012 / Sport / Seite 20

Sprungbrett vom Schulsport zu Olympia

Herbstfinale bei »Jugend trainiert für Olympia« in Berlin mit 4500 Startern in neun Sportarten

Jürgen Holz
Die nächsten Tage in Berlin stehen ganz im Zeichen des sportlichen Nachwuchses. Auf insgesamt 12 Sportstätten ermitteln 400 Mannschaften mit mehr als 4500 Schülerinnen und Schüler im 84. Bundesfinale bei »Jugend trainiert für Olympia« ihre besten Schulteams.

Auf den ersten Blick scheint der Slogan dieses weltgrößten Schulsportwettbewerbs, bei dem an den Ausscheidungswettkämpfen auf unterschiedlichsten Ebenen rund 800 000 Teilnehmer starten, etwas hoch gegriffen, aber eine Talentschmiede ist »Jugend trainiert für Olympia« durchaus. Asse von einst wie Franziska van Almsick oder Britta Steffen im Schwimmen, Hochspringerin Heike Henkel, Hockeyspielerin Natascha Keller oder Ruderin Kathrin Rutschow-Stomporowski stehen in den Siegerlisten - motiviert, gesichtet und gefördert als Olympioniken von morgen. Auf jeden Fall ist es ein Sprungbrett vom Schulsport zu regelmäßigem Training und Wettkampf im Verein.

Zum Herbstfinale treten in vier Wettkampfklassen jeweils die 16 Landessieger in neun Sportarten an: Beachvolleyball, Fußball, Golf, Hockey, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen und Tennis sowie zum zweiten Mal Triathlon als Demonstrationswettbewerb. Im nächsten Jahr wird Triathlon ins Standardprogramm aufgenommen.

Erstmals findet in Kooperation mit den Specials Olympics Deutschland ein bundesweites Schulfußballturnier für geistig behinderte Schülerinnen und Schüler als »Jugend trainiert für Paralympics« statt. Damit wird ein wichtiger Schritt hin zur Ausgestaltung bundesweiter schulsportlicher Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Behinderungsarten sowie für die Inklusion behinderter und nicht behinderter Kinder und Jugendlicher getan. Ein erfreuliches Signal im Olympiajahr 2012!

Erfahrungsgemäß dominieren vornehmlich die Sportgymnasien aus den neuen Bundesländern. Aus Brandenburg beispielsweise - seit Jahren zu den zahlenmäßig stärksten und erfolgreichsten Ländern zählend - haben sich diesmal 24 Schulen qualifiziert. Allen voran natürlich die Mädchen und Jungen aus den Sportschulen Cottbus, Potsdam und Frankfurt (Oder), die in der Leichtathletik, im Schwimmen, Fußball und Rudern präsent sind. Aber auch »Außenseiter« wie die Erich-Kästner-Grundschule Schwedt im Schwimmen, das Einstein-Gymnasium Angermünde im Beachvolleyball, das Bernhardinium Fürstenwalde im Golf oder das Einstein-Gymnasium Neuenhagen im Tennis wollen ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Bundessieger geht.

Übrigens wird die Hockey-Rekordnationalspielerin Natascha Keller erneut dabei sein, wenn am Mittwochabend bei einem Showprogramm im Velodrom alle Medaillen und Urkunden überreicht werden.