(dpa). Berliner Lehrer sollen künftig schon im Studium besser auf den Schulalltag vorbereitet werden. Dazu soll ein verpflichtendes Praxissemester eingeführt werden. Außerdem soll es einen eigenen Studiengang für Grundschullehrer geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) eingesetzte Expertenkommission. »In den letzten Jahren haben wir durch die Umsetzung der zweigliedrigen Schulstruktur die Lehrkräfte vor neue Herausforderungen gestellt«, sagte Scheeres am Mittwoch. Diese müssten auch in der Ausbildung berücksichtigt werden.
Die neuen Studienmodelle sollten neben der fachlichen Qualifikation der Lehrer auch deren sonderpädagogische Kompetenzen verbessern, erläuterte der Berliner Bildungsforscher Jürgen Baumert. »Berlin wird Vorbild für viele andere Bundesländer sein«, sagte er.
Kern der Empfehlung ist die Ausrichtung der Lehrerbildung an der Schulstruktur. Für Grundschule, Integrierte Sekundarschule/Gymnasium und berufliche Schulen soll es drei eigene Studiengänge mit gleicher Ausbildungszeit geben. »Berlin ist das erste Bundesland, das die Lehrerbildung systematisch auf die Schulstruktur abstimmt«, sagte Baumert. Das Referendariat - die Praxisausbildung an den Schulen - soll an allen Schulformen künftig 18 Monate dauern und von einem Praxissemester während des Studiums ergänzt werden.
Vor allem für das Grundschullehramt empfehlen die Experten, künftig mehr Wert auf fachliches Wissen zu legen. So müssen den Vorschlägen zufolge alle Studenten Deutsch und Mathematik studieren und zusätzlich ein drittes Fach wählen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/239873.bessere-ausbildung-fuer-lehrer.html