Überall im nun größeren Deutschland bilden sich Gruppen und Grüppchen, ängstlich bedacht zu erklären, stasifrei zu sein und mit der PDS oder anderen „kommunistischen Vereinen“ nichts im Sinn zu haben, die sich aber der unwürdigen Kolonialisierung der Ex-DDR entgegenstellen. Andere fühlen sich vereint im Kampf gegen den § 218 oder gegen Kindergartenvernichtung oder Denkmalschändung bzw. deren Vernichtung. Es wird immer deutlicher, daß die Bürger der nun Ostdeutschland genannten Gebiete doch etwas Eigenes hatten, dem sie nun mehr oder weniger nachtrauern. Aber keine der Gruppen kommt auf die Idee, sich mit anderen Identitätsgeschädigten zusammenzuschließen und gemeinsam gegen die Schänder ihrer in 40 Jahren erkämpften Rechten zu Felde zu ziehen.
Es gab immer einsame Rufer 'in der Wüste und wird sie immer geben. Es gab zu allen Zeiten Herr-
schende, die sich nur durch „Teile und Herrsche“ am Leben erhielten. Muß das ewig so sein? Kann nicht auch das Volk herrschen? Im Sinne des Begriffs Demokratie? Ist es nicht an der Zeit, daß alle, die gegen die Bevormundungen und Entmündigungen in ihren verschiedenen Spielarten auftreten, Gemeinsamkeiten bei ideologischen oder politischen Anschauungen finden und sich zusammenschließen? Ist es nicht an der Zeit, Abgeordnete zu zwingen, in Sachfragen nur ihrem Gewissen und nicht ihrer Partei verpflichtet zu sein? Ist es nicht an der Zeit, das Recht einer Volksbefragung in die Verfassung zu erzwingen, ja überhaupt erst einmal eine Verfassung zu haben?
Manfred Mörl, Heiligenstadt, 5630
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/336555.muss-das-ewig-so-sein.html