nd-aktuell.de / 03.02.1992 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 10

Sieg in letzter Minute

Cheb (ADN). Mit einem Sieg beim hochkarätig besetzten 6-Länder-Turnier „Cheb 92“ startete die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen ins Olympia jähr. Das Team von Bundestrainer Heinz Strauch kam am Sonnabend am letzten Spieltag gegen den ersatzgeschwächten Barcelona-Teilnehmer Österreich zu einem knappen 25:24 (14:13)-Erfolg. Die deutsche Mannschaft verwies mit 8:2 Punkten den Olympiazweiten von 1988, Norwegen (7:3), gegen den sie die einzige Turnierniederlage (19:20) kassierte, auf den zweiten Platz.

„Es ist schon etwas Besonderes, dieses Turnier gewonnen zu haben. Ich hatte vorher mit dem zweiten oder dritten Platz gerechnet“, freute sich Bundestrainer Heinz Strauch. „Doch die beiden schwachen ersten Turnierspiele gegen die USA und Norwegen haben auch deutlich unsere Schwächen aufgezeigt, die bis Olympia noch auszumerzen sind“, sagte der 53jährige Rostocker.

Auch gegen die vom Verletzungspech verfolgten Österreicherinnen, die am Ende sieglos Letzter wur-

den, begannen die Deutschen nervös, lagen nach 13 Minuten schon 4:8 zurück. Doch einige gute Einzelleistungen der Oldenburgerin Rita Köster, mit fünf Toren beste Werferin ihres Teams, und Kreisläuferin Heike Axmann aus Buxtehude brachten die Strauch-Truppe, die in der Deckung mit Stanka Bozovic (10/2) und Liliana Topea (9) große Probleme hatte, wieder heran.

Nach mehrmaligem. 3-Tore-Rückstand holten die Österreicherinnen wieder auf (21:21/45.). In der umkämpften Endphase sorgte dann die Leipzigerin Anja Krüger in der letzten Spielminute für den entscheidenden Treffer. Beste Akteurin im deutschen Team war Torhüterin Eike Bram (Leverkusen), die drei Siebenmeter abwehren konnte.

Resultate: Deutschland - GUS 30:27 (19:13), USA - Österreich 22:21 (12:10). Deutschland - Österreich 25:24 (14:13), Norwegen - USA 26:26 (11:12), GUS -CSFR 25:17 (12:6). Abschlußtabelle: 1. Deutschland 122:110 Tore/8:2 Punkte, 2. Norwegen 112:108/7:3, 3. GUS 130:118/6:4, 4. USA 108:108/6:4, 5. CSFR 92:98/3:5, 6. Österreich 104:126/0:10.