Potsdam (dpa/ND). Über einhundert zum großen Teil prominente historische Personen haben auf dem Bornstedter Friedhof am Rande von Sanssouci ihre letzte Ruhe gefunden. Zu ihnen zählen der 1866 gestorbene Gestalter zahlreicher Parkanlagen des alten Preu-ßen Peter Joseph Lenne', der Architekt Ludwig Persius (1803-1845), der Privatsekretär Friedrichs des Großen Henri Alexandre de Catt (1728-1790) und Freiherr Jakob Paul von Gundling (1673-1731), Präsident der Königlichen Akademie der Wissenschaften sowie „Hofnarr“ Friedrich Wilhelm I, des kunstfeindlichen Soldatenkönigs. Mit der Pflege des- historischen Friedhofes beschäftigt sich ein unlängst gegründete Verein „Freunde des Bornstedter Friedhofes“.
Er will sich um den Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden, doch vom Verfall bedrohten Ensembles kümmern. Unterstützung erhält er dabei u.a. von der Tochter Henning von Tresckows (1902-1944). Zu Ehren des maßgeblich am Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligten Generals Henning von Tresckow wurde vor fünf Jahren auf Initiative des Gemeindepfarrers Gottfried Kunzendorf ein Gedenkstein errichtet. In Bornstedt bestattet ist auch Kurt von Plettenberg (1891-1945), Generalbevollmächtigter des ehemals Regierenden Preußischen Königshauses. Er wurde im Zusammenhang mit dem Attentatsversuch auf Hitler verhaftet und stürzte sich im Untersuchungsgefängnis aus dem Fenster.
Der Verein will eine Dokumentation über den Friedhof und die dort zur letzten Ruhe gebetteten Persönlichkeiten erarbeiten sowie bundesweit um Spenden zur Pflege der historisch wertvollen Grabdenkmale werben, auf die schon Theodor Fontane, der im Sommer 1869 den Bornstedter Kirchhof besuchte, in einem Kapitel seiner „Wanderungen“ aufmerksam machte. Zu .den berühmten Gräbern gehören auch die des Landschaftsmalers Samuel Rösel (1769-1843) und des Architekten Heinrich Ludwig Manger (1728-1790). Auch Gillis Grafström (1893-1938), in Potsdam lebender dreifacher, Eiskunstlaufweltmeister in den“ zwanziger Jahren, fand in Bornstedt seine letzte Ruhestätte.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/363835.friedhof-von-beruehmtheiten.html