Daniel Schulz, 23, Student, lebt in Kassel
so manch ein verschämter Homo macht am Treppenabsatz auch gleich wieder kehrt. Die einen meinen, es reiche doch,
Jeder hat es, jeder kennt es, jeder spürt es mindestens einmal am Tag – und doch mag niemand über das kleine Ding reden. Das Arschloch gehört zu den größten gesellschaftlichen Tabus. Grund genug, ihm endlich mal eine Ausstellung zu widmen. Natürlich nicht in der Nationalgalerie, aber immerhin in der Prenzlberger Schwulenkneipe „Stiller Don“.
Da grinsen sie nun von den rotplüschigen Wänden: acht Arschlöcher auf großformatigen, quadratischen Popo-Fotos, natürlich in Schwarz-Weiß. Acht Männer hat der Berliner Künstler Joerg Grosse-Geldermann überreden können, ihm den Allerwertesten vor die Linse zu strecken. Das Ergebnis spricht nicht gerade für den männlichen Po. Bis auf einen mußten alle Herren ihre Hände zu Hilfe nehmen, damit der Betrachter zwischen wabbelnden Backen auch ja das Löchlein erkennt.
Im „Stillen Don“ ist seit Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Freitag die Kommunikationslust sprunghaft angestiegen. Von „Einfach ekelhaft!“ bis „Huch, wie entzückend!“ reichen die spontanen Ausrufe der Kundschaft, und