nd-aktuell.de / 29.09.2003 / Sport

Uwe Ampler noch im Koma

Nach schwerem Unfall aber nicht mehr in Lebensgefahr

Der frühere Amateur-Radweltmeister, Olympiasieger und vierfache Friedensfahrt-Sieger Uwe Ampler (Foto: dpa/ Strauß) ist nicht mehr in Lebensgefahr. Das sagte dem ND seine Frau Annett am gestrigen Sonntag. Der 39-Jährige war am Freitag bei einer Trainingsfahrt mit seinem Freund Silvio Malla zwischen Großsteinberg und Grimma auf abschüssiger Straße mit einem Jeep zusammengestoßen, der aus einem Waldweg kam und die Vorfahrt nicht beachtet hatte. »Der Fahrer des Jeeps hatte mit mir gleich Kontakt aufgenommen und den von ihm verursachten Unfall sehr bedauert«, sagte Amplers Frau Annett. Und weiter: »Uwe trug keinen Helm. Er mochte den nicht. Einer, der sein ganzes Leben auf dem Rad saß, weiß wie er sich verhalten muss. Solch eine Sache kann immer wieder passieren. Ich mache meinem Mann wegen des fehlenden Helms keinen Vorwurf.« Uwe Ampler hatte sich bei dem Zusammenprall schwere Schädelverletzungen zugezogen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in die neurologische Uni-Klinik Leipzig geflogen. Dort wurde er von den Ärzten sicherheitshalber in ein künstliches Koma gelegt. »Noch liegt er im Koma. Es ist im Moment noch nicht abzusehen, wann die Ärzte ihn aus diesem befreien. Aber sein Gesamtzustand hat sich wohl leicht gebessert,« sagte uns Amplers Frau. Zwei oder drei Mal wöchentlich fuhr der fast 40-Jährige zu kurzen Abtrainingsfahrten von 40 bis 80 Kilometern ins Leipziger Umland. Uwe Ampler hat gerade eine zweijährige Computerausbildung zum System-IT-Kaufmann abgeschlossen und war dabei, einen Arbeitgeber zu suchen. Der von vielen Fachleuten leistungsmäßig noch vor Olaf Ludwig eingestufte Uwe Ampler, Sohn des Friedensfahrt-Siegers Klaus (1963), hatte nach der Wende trotz seiner fünf Etappensiege bei der Spanien-Rundfahrt nie mehr richtig Fuß gefasst. Er fuhr auch für Telekom. Die von ihm erhofften ganz großen Erfolge blieben aber aus. Er hatte sich zu direkt von umtriebigen Managern nicht gerade zu seinem Vorteil betreuen lassen. Eckhard Galley