nd-aktuell.de / 23.02.2004 / Brandenburg

Kandidatur umstritten

CDU und Grüne fordern Zimmermanns Rückzug

Susann Fischer
Die Ankündigung von Ex-Agrarminister Edwin Zimmermann (SPD) einer erneuten Kandidatur zu den Landtagswahlen in Brandenburg sorgt weiter für Zündstoff. Während sich die SPD mit offiziellen Verlautbarungen zurückhält, fordern CDU und Grüne den Rückzug des wegen Subventionsbetrugs Verurteilten aus dem politischen Geschäft. SPD-Landesgeschäftsführer Klaus Ness sagte am Wochenende, über die Nominierung Zimmermanns entscheide in den kommenden Woche die Wahlkreiskonferenz in Dahme-Spreewald. Zimmermann hat im Kampf um das Direktmandat für den Wahlkreis mit der Sozialbeigeordneten des Landkreises, Sylvia Lehmann, eine Gegenkandidatin. Zimmermann wurde in der vergangenen Woche vor dem Landgericht Potsdam wegen Subventionsbetrugs und Untreue in besonders schwerem Fall zur Bewährungsstrafe von 11 Monaten und zu einer Geldauflage von 5000 Euro verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, da der Ex-Agrarminister Revision eingelegt hat. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Dierk Homeyer, sprach sich gegen eine erneute Landtagskandidatur Zimmermanns aus. Darum appellierte er an den SPD-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, auf die Kandidatenaufstellung seiner Partei in Dahme-Spreewald Einfluss zu nehmen. Ähnlich äußerte sich der Landesvorstandssprecher der Grünen, Joachim Gessinger. Der Landesvorsitzende der PDS, Ralf Christoffers, sagte, die SPD allein müsse wissen, wen und was sie dem Wähler zumute. In den beiden Cottbuser Wahlkreisen hat die SPD am Wochenende ihre Direktkandidaten nominiert. Bauminister Frank Szymanski übernimmt den Wahlkreis von Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe, wie der Geschäftsführer des Unterbezirks Cottbus und Spree-Neiße, Gerhard Wenzel, sagte. An der Spitze des zweiten Cottbuser Wahlkreises steht Martina Münch. Die 42-jährige Ärztin und Mutter von sechs Kindern ist Nachfolgerin von Heidemarie Konzack, die nicht mehr antritt. Gewählt wird am 19. September. (ddp)