Istanbul (dpa/ND). Ohne Weltrekorde geht bei den Gewichtheber-WM in Istanbul offenbar nichts. Im 2. Schwergewicht holte sich am vorletzten WM-Tag der Ukrainer Timur Taimasow alle drei Titel und lieferte als Beigabe ausschließlich Weltbestmarken: 435 kg im Zweikampf, 200 kg im Reißen und 235,5 kg im Stoßen. Der Titelverteidiger setzte sich vor dem für Australien startenden Rumänen Nicu Vlad (422,5 kg) und dem Russen Artur Akojew (420,0 kg) durch.
Für den Bundesverband Deutscher Gewichtheber
(BVDG) war ein Duo vom VfL Duisburg am Start. Martin von Ostrowski wurde mit 375,0 kg (165,0/210,0) Neunter, sein Mannschaftskollege Udo Guse kam mit lediglich 367,5 kg (167,5/200,0) auf Platz 16.
Während von Ostrowski seinen WM-Einstand mit persönlichen Bestleistungen im Zweikampf und im Reißen feierte, blieb Guse unter den Erwartungen. Vor allem im Stoßen, wo sich der Olympiasiebente zwei Fehlversuche leistete, schöpfte er nicht sein tatsächliches Leistungsvermögen aus.
Am Schlußtag feierte der zweifache Olympiasieger Alexander Kurlowitsch ein grandioses Comeback. Der 33jährige Weißrusse wurde dreifacher Weltmeister im Superschwergewicht. Kurlowitsch, der in der Bundesliga für den SSV Samswegen in Sachsen-Anhalt hebt, markierte zudem drei neue Weltrekorde: 205,0 kg im Reißen, 253,0 kg im Stoßen und 457,5 kg im Zweikampf. Für den amtierenden Vizeweltmeister Manfred Ner-
linger (Forstenried) blieb nur der fünfte Platz im Zweikampf. Der 34jährige brachte 425,0 kg (Reißen 185,0/Stoßen 240,0) in die Wertung und blieb damit 15,0 kg hinter der Leistung der letzten WM zurück. Titelverteidiger Ronny Weller (Mutterstadt) war auf Grund einer komplizierten Knieverletzung nicht am Start.
Zum Abschluß der Frauenwettbewerbe waren erneut die überragenden Chinesinnen erfolgreich. In der Klasse über 83 kg siegte Li Dan mit 242,5 kg im Zweikampf und stellte im Reißen mit 107,5 kg einen neuen Weltrekord auf. Grit Hammer (Fürth) wurde Fünfte (195,0 kg). Damit blieben die deutschen Frauen ohne Medaille. In den neun Wettbewerben gab es sechs chinesische Zweikampfsiege.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/519685.weltrekord-festival-ohne-ende.html