„Nein, aus der Kulturecke oder vom Film komme ich nicht“, erzählt Ingrid Schwibbe, während sie am einzigen Tisch im Kino-Foyer des MOVIEMENTO einen Kaffee serviert. Nach der Schule hatte sie technische Zeichnerin gelernt und war auch zeitweise für die Stuhlreihen im ICC verantwortlich. Zum Kino kam sie 1984 eher zufällig. Sie verlor, wie das Leben so spielt, ihr Herz an einen Kinomacher. Seit Anfang des Monats haben sie und Tom Tykwer nicht nur im Kino am Kottbusser Damm den Hut auf, sie übernahmen dazu das Kino NOT-AUSGANG in der Schöneberger Vorbergstraße.
„Mit dem MOVIEMENTO machen wir seit zehn Jahren erfolgreiche Arbeit, und der NOTAUSGANG ist eines der traditionsreichsten und orginellsten Off-Kinos Berlins.“ Ingrid Schwibbe besteht darauf, daß Kino in erster Linie unterhalten soll. Die Spanne zwischen Kunst und Kitsch ist ihr aber zu groß. Sie sprich lieber von Jahrmarkt. Sicher müsse man auch Kompromisse schließen und den einen oder anderen kommerziellen Renner ins Programm einbauen. „Die bringen schließlich das Geld, damit wir uns das andere auch noch leisten können.“ Wenn von finanziellen Dingen die Rede ist, dann ist Frau Schwibbe der richtige Partner „Ich hab mich nach dem Geldkram nicht unbedingt gedrängt, aber es gibt eine klare Arbeitsteilung zwischen mir und Tom Tykwer. Er ist fürs Künstlerische verantwortlich und ich halt
fürs sogenannte Profane. Ordnung muß sein.“
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/545033.kino-bunt-wie-im-kiez.html