„Jens hat den Vorzug, daß er sich auf bestimmte Sachen unheimlich gut konzentrieren kann.“ So beschreibt Ehefrau Nicola eine große Stärke ihres Mannes. Die Fähigkeit, das Risiko zu kalkulieren, half Weißflog immer wieder, alle Probleme zu bewältigen. „Auch bei mir flog oft die Angst mit. Sie ist, als Gegenpol zum Mut, auch etwas Positives“, erklärt er. Zu „unsicher“ war ihm auch der Schritt, eine der vielen Auslandsreisen zur Flucht aus der DDR zu nutzen: „Mir war die Heimat wichtiger; das Gefühl, ein Zuhause zu haben. Zu Hause hatte ich Sicherheit.“
Ausgezahlt hat sich sein sportliches Können dennoch. Jens Weißflog hat zuletzt gut verdient. „Es sind zwar keine Millionen, aber materiell hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Ich hätte nicht diesen Lebensstandard wie jetzt, wenn ich nicht Skispringer geworden wäre. Und ich habe keine Existenzängste“, sagt er Weißflog glaubt auch, „nichts versäumt zu haben. Im Gegenteil. Weniger ist oftmals mehr Man muß sich im Griff haben. Dadurch habe ich im Endeffekt viel mehr gewonnen.“
Deshalb soll auch sein Finale am Holmenkollen nicht im Weißflog-Rummel untergehen. „Ich befürchte, daß viele Leute mit Kameras meine letzten Schritte begleiten wollen und ich dann nur noch konfus herumrenne.“ Schließlich hat sich der „König der Lüfte“ vorgenommen, sportlich „ordentlich abzutreten“, ehe er zur Party von König Harald geht.
WOLF GÜNTHER, dpa
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