nd-aktuell.de / 11.02.1997 / Politik / Seite 13

»Genius -1% Inspiration + 99% perspiration«

Vor 150 Jahren wurde der »Vater« der Glühlampe und des Phonographen, Thomas Alva Edison, geboren Von Klaus Brüske

Edison mit seinem Phonographen Foto: Archiv

Am 11. Februar vor 150 Jahren wurde der wohl produktivste Erfinder aller Zeiten, Thomas Alva Edison, in Milan im US-Bundesstaat Ohio geboren. Er starb am 18. Oktober 1931 im Alter von fast 85 Jahren in West Orange (New Jersey).

Die Leistungen Edisons lagen vor allem auf Gebieten, die auch 1997 noch als überaus zukunftsträchtig gelten: Auf dem Energie- (Entwicklung der Glühlampe, Bau des ersten Elektrizitätswerkes) und Kommunikationssektor (Entdeckung des für die Elektronenröhre grundlegenden glühelektrischen Effekts, Erfindung des Phonographen, Entwicklung einer Filmkamera samt des heutigen 35 mm-Filmformats). Der König der Tüftler legte in mehr als 2000 Patentanmeldungen ein

geradezu atemberaubendes Werk vor Exakt 1093 Schutzschriften wurden erteilt, und die meisten in seinen »Erfin-

dungsfabriken« Menlo Park und West Orange (beide New Jersey) als Prototyp realisiert.

»AI«, wie ihn die Familie nannte, wurde 1847, im Zeitalter von Petroleumlampe und Dampfmaschine, als siebtes und letztes Kind des Holzschindelfabrikanten Samuel Ogden Edison jr geboren. Mutter Nancy unterrichtete als ehemalige Lehrerin ihre Kinder selbst. Außer seiner späteren Lehre als Telegraphist hat Edison keine schulische oder gar universitäre Ausbildung genossen. Er war die klassische Verkörperung des hochbegabten Autodidakten, und er war - akademische (Ver)Bildung souverän verachtend - stolz darauf. Griffig goß »AI« seine Arbeitsmaxime selbst in zwei Sprüche: »Genius = 1% inspiration + 99% perspiration« und: »Ausprobieren geht im Zweifelsfall immer über Studieren«.

Edisons erklärtes Lieblingskind war sein 1878 »geborener« Phonograph. Er wirkte auf die Zeitgenossen wie ein Wunder und machte ihn über Nacht weltweit berühmt. Aber keine seiner vielen Erfindungen und technischen Verbesserungen hat er mit größerem Engagement vorangetrieben wie die erste wirtschaftliche Kohlefaden-Vakuum-Glühlampe der Welt. Sie brannte vom 21. auf den 22. Oktober 1879 erstmals 40 Stunden lang und markierte damit den Beginn des »elektrischen Zeitalters« der Menschheit.