Deutsche Liebesdramen sind meist ein Drama für sich, wie wir aus dem Vorabendprogramm wissen, und ein Titel wie »Der Schrei der Liebe« schreit zum Himmel. Dieser scheint aber diesmal Erbarmen zu haben und unsren Schrei nach Tiefgang erhört zu haben: Familienvater verliebt sich in den Freund seiner Tochter, der sich als Stricher entpuppt. Verrückt? So verrückt, wie das Leben halt manchmal spielt in jenen Bereichen, die von der TV-Kunst vornehm gemieden werden, während sie von den mittäglichen Talkshows gern als Vorwand benutzt werden, mit aufklärerischer Attitüde die Sau rauszulassen. Was von einem Film von Matti Geschonneck nicht zu befürchten ist, in dem Jürgen Prochnow den schwulen Papa spielt und Eva Mattes die irritierte Mama. Prochnow zum Film: »Es ist kälter geworden zwischen den Menschen, und das zeigt auch >Schrei nach Liebe<« (bis 21.45 Uhr).
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/650047.der-schrei-der-liebe.html