(ND). »Pavyon taksim« nennen sich die drei Skulpturen (links) des seit 1992 in Berlin lebenden türkischen Künstlers Kenan Sivrikaya. Und Pavyon taksim nennt sich ein Viertel in Istanbul, das in den 60er und 70er Jahren für Geschäftsleute, Studenten, Künstler, leichte Mädchen und Halbkriminelle ein vitaler Ort war, aber kein Ort zum Leben. Ihm erweist der Künstler nun seine nostalgische Reverenz.
»Situationsbericht II« heißt die Großskulptur des zweiten in der Türkei geborenen Künstlers Arda. Er zerlegt Stahlplatten in drei Zentimeter kleine Stücke und fügt sie zu neuer Form. 25 000 bis 30 000 Teile geben so seiner Skulptur eine unverwechselbare Struktur. Die Arbeiten der beiden Künstler sind bis 7. Dezember im Tacheles in der Oranienburger Straße 54 in Mitte ausgestellt. Geöffnet ist donnerstags bis sonntags von 12 bis 24 Uhr. Repro: Tacheles
wird. Die Botschaft des Bandes: Ohne Erinnerung wird keiner groß. Gefährlich ist das Vergessen, weil es Ungeheuer gebiert, wie im Land Quasinja. Daseist der~ phantastische Ort des Vergessens, aber auch der Ort, wo die Häuser und Plastiken zu sprechen anfangen und dem suchenden Jungen helfen. Bei der Lesung hörte sich die Geschichte streckenweise an wie ein Thriller. Alle nur erdenklichen Spannungsmomente hat der Autor in seinem Buch angesprochen und benutzt, um den Wettlauf gegen das Vergessen plastisch und spannend zu machen. Ralf Isau, der im Anschluß an die Lesung noch Rede und Antwort stand, wurde 1956 in Tempelhof geboren. Er arbeitet neben dem Schreiben als Computerfachmann.
Ralf Isau: Das Museum der gestohlenen Erinnerungen. Thienemann Verlag, 1997, 672 S.. 39 DM
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/687057.metallskulpturen.html