? Ist die Stadt noch wiederzuerkennen, nachdem die Windhose durchgezogen ist?
Aber ja. Falkenstein ist schon mehrmals abgebrannt. So schlimm ist es diesmal nicht. Katastrophenschutz, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei waren sofort im Einsatz. Die Einwohner haben sehr viel geholfen und gut zusammengearbeitet. Nun geht es um die Nacharbeiten. Es sieht wieder ganz gut aus.
? Welche Schäden sind denn zu beklagen?
Teilweise sind Dächer bis zu 100 Meter weit geflogen. Bäume wurden entwurzelt, Autos wurden durch herumfliegende Gegenstände beschädigt, Fensterscheiben gingen zu Bruch und Häusergiebel sind abgestürzt.
Ein Mann ist von einem herunterfallenden Ast am Kopf verletzt worden. Das war aber nichts Ernstes. Eine Frau erlitt einen leichten Schock. Es ist ein Wunder, daß keine Menschen schwerer verletzt wurden.
Schlimm hat es unsere Waldfläche erwischt. Die liegt genau am Hang. Da ist der »Tornado« richtig draufgeknallt.
? Bleibt Falkenstein auf den Kosten für die Schäden sitzen?
Jeder Fall wird mit dem Versicherer zu klären sein. Die Kosten für die Stadt indes sind noch nicht zu überblicken, weil bislang nicht alle Schäden aufgenommen werden konnten. Das beginnt beim kleinsten Baum, der umfiel, und endet bei den Ziegeln des Rathausdaches.
? Der Sturm traf den Ort unvorbereitet.
Ja. Als alles vorbei war, standen die Falkensteiner fassungslos vor ihren Häusern und Autos. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Es gab aber keine Panik, so wie in Filmen immer zu sehen ist. Vielmehr war erstaunlich, mit welcher Ruhe die Einwohner ans Aufräumen gingen. Aus dem Gebiet ringsum sind Dachdekkerfirmen gekommen und haben geholfen. Die Nachbargemeinden haben Feuerwehren geschickt und Bauhof-Leistungen wurden angeboten. Unser kleiner Katastrophenstab im Rathaus koordiniert das.
? Wie sah es denn aus, als die Windhose auf Falkenstein zukam?
Es wurde dunkel. Man hat ein laues Lüftchen gespürt, ja gehört, und in Sekundenschnelle war es ein richtiger Wirbelsturm. Von der Nachbargaststätte sind Stühle und Tische in die Luft geflogen. Das dauerte etwa eine Minute, und dann hat es heftig geregnet.
Fragen: Jürgen Wutschke