Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt. Mit dem SC Cottbus und dem WKTV Stuttgart haben sich am vorletzten Kampftag der Bundesliga-Vorrunde zwei weitere Turnerteams nach den noch ungeschlagenen Mannschaften vom Meister TK Hannover und vom Wekker-Team SC Berlin für die am 14. November beginnende Finalrunde der deutschen Meisterschaft qualifiziert. Trotz der Niederlage in Cottbus steht auch der KTV Chemnitz praktisch als Endkampfteilnehmer fest. Hingegen kamen Aufsteiger TG Saar (bei TB Oppau) und der OSC Potsdam (gegen Bayern München) zu ihren ersten Erfolgen und dürften damit das Abstiegsgespenst verjagt haben.
Überschattet wurde der vierte Kampftag vom schweren Sturz des Hallensers Nico Tandel beim Pferdsprung im Duell mit den Stuttgartern. Mit Verdacht auf Achillessehnenriß wurde der 23jährige in ein Krankenhaus eingeliefert, wo ein Bänderriß im Knöchel und eine Über-
dehnung festgestellt wurden. Mehrere Wochen Pause sind für ihn die Folge. Da die Gäste an den letzten beiden Geräten mit nur drei Turnern auskommen mußten, nahm die Niederlage mit zehn Punkten Differenz ungewohnt deutliche Ausmaße an.
»Unser Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr« meinte Stuttgarts Teamchef Jürgen Garziella nach dem Erfolg über die bislang unbesiegten Hallenser Als Säule der schwäbischen Riege erwies sich Seitpferd-Weltmeister Waleri Belenki, der mit einer 9,625 am Pferd zur höchsten Punktzahl kam. Stuttgarts Trainer Jarmowski konnte es sich sogar erlauben, an zwei Geräten das erst 16jährige Talent Sergej Erjutin zu testen. Der 14malige deutsche Jugendmeister hielt sich trotz Abstiegs am Seitpferd achtbar
Die Grundlage des dritten Saisonsieges des SC Cottbus legte Alexander Swetlichny, der im Sechskampf auf die Tages-Bestnote von 55,70 Zählern kam. Im Sprung zogen die Kampfrichter für den Ukrainer 9,75 Punkte, womit er den Saisonbestwert von Andreas Wecker, der am Mittwoch an den Ringen 9,85 Zähler erturnt hatte, nur knapp verfehlte. Der KTV Chemnitz erlitt nach der Niederlage am Mittwoch gegen den Titelfavoriten SC Berlin die zweite Schlappe innerhalb von nur vier Tagen, ist aber dennoch vom FC Bayern München im letzten Vorrundenduell nur noch theoretisch von einem Finalplatz zu verdrängen. dpa/ND
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