Der Krieg gebiert Worte, die Kriegsmaschinerie produziert Sprüche, hauptsächlich exaltierte, doch immer jämmerliche und vergängliche. Oder genauer noch: Der Krieg bringt meist eine Sprache mit sich, die, was immer sie sagt, stets kläglich, weil vergänglich ist, weil sie ohnmächtig ist, auf das einzuwirken, was sie bewirkt hat. ... die Pflicht des Dichters ist zu wirken, sich in das Chaos und den Lärm aller, die sich um ihn herum befinden, einzumischen, die Lärmenden zu begütigen und das Chaos zu beschwichtigen, und zwar mit dem Mittel, das am mächtigsten ist und über das der Dichter verfügt - die Sprache, die man hört.
Aus dem Serbischen von Predrag Obradovic Zitiert nach »Verschwiegenes Serbien«, Wieser Verlag 1997
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/759629.sprache-die-man-hoert.html