nd-aktuell.de / 08.07.1999 / Politik / Seite 15

Richard Grieco

In der Komödie »A Night at the Roxbury« spielt er sich selbst, den Star Richard Grieco, der schon bessere Tage gesehen hat. Vor knapp einem Jahrzehnt war er der Teenie-Schwarm in den USA und erfreute sich auch im Ausland großer Beliebtheit, vor allem durch seine TV-Rolle als Booker Danach startete er seine Filmkarriere - mit wechselndem Erfolg.

Geboren wurde.Richard Grieco am 23. März 1964 in Watertown, Bundesstaat New York. Erste Erfolge hatte er als Sportler, machte als Amateurboxer von sich reden und gehörte bereits auf der High School zu den All-American Football-Spielern. Aufgrund seiner sportlichen Leistungen erhielt er ein Stipendium für das Central Connecticut College und studierte dort im Hauptfach Politische Wissenschaften. In dieser Zeit wurde der gutaussehende junge Mann als Model entdeckt, ging nach Manhattan und ar-

beitete u. a. für Chanel, Gianni Versace und Richard Avedon. Das weckte sein Interesse am Schauspielerberuf, er nahm zwei Jahre intensiven Unterricht und bewarb sich dann für eine TV-Rolle, die er auch prompt bekam - in der Serie »One Life to Live«, in der er ein Jahr spielte. Nach Los Angeles gezogen, trat er in mehreren Serien auf, machte als ebenso anständiger wie cooler Polizist Dennis Booker in »21 Jump Street« Furore und bekam daraufhin mit »Booker« seine eigene Serie. 1991 gab er dann sein Spielfilmdebüt in William Dears Actionkomödie »Teen Agent - Wenn Blicke töten können«. Als Schüler, der auf einer Klassenfahrt nach Paris mit einem Geheimagenten verwechselt wird, schlug er sich prächtig und führte auch mehrere gefährliche Stunts selbst aus - als ehemaliger Sportler brachte er die Voraussetzungen mit. Danach spielte er den legendären Gangster Bugsy Siegel in Michael Karbelnikoffs »Die wahren Bosse« (1991). Das fade, auf ein jugendliches Publikum zielende Gangsterdrama brachte jedoch keinen Erfolg - weder ihm noch seinen Mitspielern, zu denen u. a. Christian Slater und Lara Flynn Boyle gehörten. Seitdem ist er in B-Pictures zu sehen, die hierzulande nur als Video vertrieben werden. Dazu gehören die Horror-Story »Catman« (1992), der Polizisten-Thriller »Crossing Line« (1994), in dem er als traumatisierter Polizist eine respektable Psychostudie bot, und das Science-fiction-Spektakel »The Demolitionist« (1996). Zur Zeit ist er wieder etwas besser im Geschäft, spielte Theater, u. a. die Titelrolle in »Sinbad«. R. B.