nd-aktuell.de / 09.07.1999 / Politik / Seite 19

Drei Zwillinge in Karlshorst

Siegfried Heidemann

»Emil und die drei Zwillinge« ist auf die Bühne gebracht worden von und mit Spielern des Stücks »Emil und die Detektive« vor Jahresfrist in Karlshorst. Damals war Peter Lange der Regisseur, nun Theaterchef Volker Büttner Hans Kromrey, der Emil-Darsteller, war von dem Stoff und dem erstmaligen Auftritt so fasziniert, daß er sich - im Bunde mit weiteren - daran machte, ein neues Bühnenstück zu schreiben. “ Drei Zwillinge? Im Stück sind nicht mal die angeblichen zwei welche, auch nicht Geschwister Ein Artist mit dem englischem Namen Byron, der eigentlich Anders heißt, tritt mit zwei Jungen auf, von denen der eine inzwischen für die Kunststücke zuviel wiegt. Drum will Byron ihn durch Pikkolo Hans (Marie-Luise Krom-

rey) ersetzen und schnöde in einem Gastspielort an der Ostsee zurücklassen, wo »Emil und die Detektive« in einer plötzlich vom »Professor« (Thomas Bergmann) geerbten Villa abenteuerliche Ferientage verleben. Und Mister Byron (Hermann Witzel, der tatsächlich kleine akrobatische Kunststücke zeigt) wird ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Berliner Kinder spielen nicht nur das teilweise Selbstgeschriebene. Sie haben auch das Bühnenbild entworfen: Filmatelier, Ostsee-Blau, den pompösen Dampfer »Carla«, auf dem Byron zu entkommen sucht. Silke und Anke Eichler tragen die Ausstattungsverantwortung in enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur Kleines Manko: Die Stimmen, zumal wenn aus Arrangements-Gründen nach hinten gesprochen wird, versickern im großen Karlshorster Saal. Nach den gro-ßen Ferien, die ja nicht nur Emil, Gustav mit der Hupe und Pony Hütchen verbringen wollen, sondern auch ihre Darsteller, gibt es weitere Aufführungen.