nd-aktuell.de / 03.11.1999 / Politik / Seite 10

Tod im Kugelhagel kein Einzelfall

Immer wieder sterben Menschen in Deutschland im Kugelhagel oder durch andere Waffen eines Amokläufers. Eine Auswahl der letzten Jahre: 30.8.1992: Ein eifersüchtiger 51-Jähriger erschießt in Arendsee (Sachsen-Anhalt) zwei Nachbarn, zu denen seine Ehefrau geflüchtet war. 9.3.1994: Mit Pistolenschüssen und einem Sprengsatz tötet ein Mann in einem Gerichtssaal in Euskirchen bei Bonn sechs Menschen, unter ihnen seine Freundin und der Richter. Der Amokläufer wird selbst Opfer seiner Bombe. 25.12.1994: Ein angetrunkener junger Mann erschießt in einem Jugendclub in Wallhausen einen 37-Jährigen und einen 29-Jährigen. 29.4.1995: Ein 46-Jähriger verschanzt sich im Haus, das er im oberpfälzischen Windischbergerdorf mit seinen Eltern und seiner Familie bewohnt, und schießt mit einem Kleinkalibergewehr auf Passanten, vorbeifahrende Wagen und die eintreffenden Polizisten. Eine Autofahrerin wird

tödlich getroffen. Später zündet der Täter das Anwesen an und stirbt selbst in den Flammen.

9.6.1998: Am Ende einer wilden Verfolgungsjagd durch die Straßen von Schweinfurt erschießt ein 34 Jahre alter USA-Soldat seine 29 Jahre alte Ehefrau und tötet sich selbst. 23.8.1998: Wegen einer Ehekrise richtet ein 5 7-Jähriger ein Blutbad an: Der Familienvater aus dem Landkreis Peine erschießt seinen 47 Jahre alten Schwiegervater und den 23 Jahre alten Bruder seiner Frau auf der Straße. Einen zweiten Schwager (21) verletzt er so schwer, dass dieser später stirbt. 16.5.1999: Der wegen Vergewaltigung und Diebstahl vorbestrafte Günter Herrmann E. (36) tötet im deutsch-französischen Grenzgebiet innerhalb weniger Stunden fünf Menschen. Als der Amokläufer nach zweitägiger Fahrt in einem Hotel in Luxemburg aufgespürt wird, bringt er sich um. dpa/ND