Für das neue Jahr ist im Gegensatz zu 2012 keine Prophezeiung eines anstehenden Weltuntergangs ausgegeben, was erfahrungsgemäß eher für ein schlechtes Zeichen gehalten werden sollte.
Bekannt ist bislang, dass eine Bundestagswahl ansteht. Bis zum Herbst haben wir es also mit einem Superwahljahr zu tun. Am Wahlabend wird bemerkt, dass man Programm, Inhalte und Personal zu bieten hatte, zudem eine große Geschlossenheit, leider aber bei der Vermittlung Defizite feststellen muss, meistens wegen der Medien. Das geht allen Parteien so, außer den Piraten, bei denen es umgekehrt ist; sie hatten mediale Aufmerksamkeit und beste Vermittlung, das war ihr Pech.
Einer der Gründe der Vermittlungsschwächen liegt bei den Politikverbrauchern. Im Wahljahr hält man alles für Wahlkampf. Wenn der Euro zerbricht, geht man von einem Wahlkampfmanöver von Wolfgang Schäuble aus, wenn nicht, von einem von Angela Merkel. Dass Angela Merkel Kanzlerin und Spitzenkandidatin ist, könnte ein Wahlkampftrick von Ursula von der Leyen sein, die sich bei einem schwachen Wahlergebnis und der Notwendigkeit einer Großen Koalition als Konsenskanzlerin für den Koalitionspartner aufdrängen würde. Diese Aussicht wiederum halten Experten für einen Wahlkampftrick von Joachim Gauck, dem man das als Bundespräsidenten nicht zutrauen würde, gerade das macht ihn so verdächtig.
Das Spannendste am Wahljahr wird sein, ob Guido Westerwelle mit der FDP eine Exilregierung gründen wird und ob er dafür ins Ausland gehen muss oder Unterschlupf in der Bundesrepublik findet.
Man weiß bisher nur, dass Annette Schavan über die Wahl hinaus Bildungsministerin ohne Amtsbereich bleiben wird, das hat sie bekanntgegeben. Ihr Wahlkampftrick besteht darin, ihren Doktortitel auf elegante Art abzulegen. Damit gewinnt sie Glaubwürdigkeit in der auf Entbildung und Entwissenschaftlichung ausgerichteten Schulreformszene.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/808975.neues-jahr.html