Berlin (epd/nd). Die Zahl der Kita-Plätze in Brandenburg ist deutlich gestiegen: Im vergangenen Jahr gab es landesweit fast 174 000 Plätze, fünf Jahre zuvor waren es erst 157 300 - ein Plus von elf Prozent. »Der Anteil von öffentlichen und Freien Trägern ist dabei in etwa ausgeglichen«, sagte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Ulrike Rockmann, am Mittwoch. Auch die Zahl der Kitas selbst wuchs von gut 1700 auf fast 1800 (plus fünf Prozent). Fast 15 500 Frauen und Männer, ein Fünftel mehr als 2008, arbeiten dort als pädagogisches Personal. Die Zahl der Tagesmütter und -väter stieg ebenfalls auf 1265.
In Brandenburg werden - bei steigenden absoluten Zahlen - nach wie vor 96 Prozent der Kinder zwischen Null und sechs Jahren betreut. Die Öffnungszeiten der Kitas sind dabei im bundesweiten Vergleich arbeitnehmerfreundlicher: Fast neun von zehn Kitas haben bereits vor 7 Uhr geöffnet. Zudem schließen mehr als 80 Prozent der Einrichtungen erst zwischen 16.30 und 18 Uhr. Im bundesweiten Durchschnitt öffnet nur ein Fünftel vor 7 Uhr und knapp die Hälfte schließt bereits vor 16.30 Uhr.
Insgesamt wächst dem Bericht zufolge der Anteil der jüngeren Kinder unter drei Jahren in der Tagesbetreuung. »Kinder mit Migrationshintergrund sind dabei jedoch noch klar unterrepräsentiert«, betonte Rockmann. Das gilt etwas weniger stark auch für die Älteren: In Brandenburg haben acht Prozent der unter Sechsjährigen einen Migrationshintergrund, ihr Anteil bei den Betreuten liegt aber nur bei fünf Prozent.
Der Bericht liefert außerdem erstmals auch Angaben zu bestimmten Risikolagen der Kinder, die Effekte auf ihren Bildungserfolg haben könnten - das ist in Berlin wesentlich öfter der Fall. »In Brandenburg ist ein bildungsfernes Elternhaus weiterhin kaum anzutreffen«, beschrieb Rockmann. In Berlin seien 18 Prozent der Kinder unter sechs Jahren davon betroffen, in Brandenburg nur fünf Prozent. »Hier zeigen sich noch die Auswirkungen einer Schullaufbahn mit integriertem Berufsabschluss, wie es sie in der DDR gab.« Das Risiko der Erwerbslosigkeit der Eltern liegt in der Einschulungskohorte bei 14 Prozent, das finanzielle Risiko bei 22 Prozent. Ein deutlich höheres Risiko haben jedoch Kinder von Alleinerziehenden.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/810859.mehr-kinder-mehr-kitas.html