Es war mehr oder weniger eine Zwangsehe, die da vor viereinhalb Jahren geschlossen wurde, um die zerrissenen Demokraten zu einen. Schließlich sollte einer der Ihren Nachfolger von Bush im Weißen Haus werden, und dafür brauchte Barack Obama die Anhänger seiner parteiinternen Rivalin. Und Hillary Clinton hatte den riesigen Spendentopf Obamas im Auge, um die gewaltigen eigenen Wahlkampfschulden tilgen zu können. Am Ende wurde sie Außenministerin im Schatten des ersten schwarzen Präsidenten der USA. Ihr erster gemeinsamer Interviewauftritt überhaupt war jetzt nicht nur eine besondere Abschiedsgeste für die scheidende Chefin des State Department, er könnte auch der Startschuss für einen zweiten Anlauf Hillary Clintons gewesen sein.
Obama jedenfalls lobte sie in so hohen Tönen, dass man glauben konnte, da liefe auf CBS ein Werbespot für die nächste Präsidentschaftskandidatur der 65-Jährigen. Er darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, da ist die Verfassung vor. Clinton, die sich gerade in einer Senatsanhörung wegen des Terrorangriffs auf das Konsulat im libyschen Bengasi verantworten musste, betonte, wie sehr ihr weiter am Herzen liege, »was in Zukunft mit unserem Land geschieht«. In einer aktuellen Umfrage kam sie auf eine Zustimmungsrate von 65 Prozent. Und als einstige First Lady kennt sie sich ja auch schon aus im Weißen Haus.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/811279.clinton-for-president.html