Obamas Vertraute
Olaf Standke über die Personalie für US-Sicherheitspolitik
Sie war des Präsidenten erste Wahl für den Chefposten im State Departement, doch die Republikaner wollte die langjährige enge Vertraute Barack Obamas wegen der Affäre um den Anschlag auf das USA-Konsulat im libyschen Bengasi partout nicht als Außenministerin haben. Nun wird Susan Rice via Weißes Haus eben hinter den Kulissen die US-amerikanische Außenpolitik entscheidend mitbestimmen. Denn bei ihrer Ernennung zur Nationalen Sicherheitsberaterin ist der Präsident nicht auf das Plazet des Senats angewiesen.
Nicht nur in Washington ist man gespannt, welche Weichen die 48-Jährige für den internationalen Kurs Obamas stellen wird. Denn die ehemalige UNO-Botschafterin der Vereinigten Staaten gilt wie Samantha Power, ihre Nachfolgerin bei den Vereinten Nationen, als vehemente Befürworterin sogenannter humanitärer Interventionen, sprich des militärischen Eingreifens im Ausland. Der Völkermord in Ruanda müsse da allen eine Lehre sein. So gehörte Rice auch zu den treibenden Kräften hinter der Entscheidung für NATO-Luftangriffe in Libyen. Dass sich mit ihr im Küchenkabinett Obamas aber nun auch die Syrien-Politik des bisher sehr auf »rote Linien« bedachten Präsidenten ändert, ist keineswegs gesagt: Die Situation in Nahost sei eine andere, die syrische Opposition zu zerstritten, Assads Armee zu stark, argumentierte Rice bisher.
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