Noch immer hält sich hartnäckig die Ansicht, umweltbewusst leben könne nur derjenige, der genug Geld dafür habe. Ganz aus der Luft gegriffen ist das freilich nicht. Zumindest erschweren es die vorhandenen sozialen Ungleichgewichte in diesem Land vielen einkommensschwachen Haushalten, das Jahrhundertprojekt Energiewende zu begrüßen oder gar aktiv zu unterstützen. Diesen Zustand zu ändern, sind nun mehrere Sozial- und Umweltverbände angetreten. Sie wollen zeigen, dass sozialverträglich und umweltfreundlich sich nicht ausschließen müssen, sondern dass die Beseitigung gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten vielmehr allen Seiten nützt.
Steigende Stromkosten für die Verbraucher können aufgefangen werden, wenn die Unternehmen endlich ihren Beitrag zur Finanzierung der Energiewende leisten und die Politik anfängt, diejenigen zu stärken, die es wirklich nötig haben, statt diejenigen, die mit Hilfe von Drohkulissen nur ihren Gewinn erhöhen wollen. Vorhandenes Geld für energetische Gebäudesanierung und Subventionen für erneuerbare Energien müssen gerechter als bisher verteilt werden. Um dafür genügend Druck aufzubauen, können sich gar nicht genug Verbände und Organisationen zusammenschließen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/837187.energiewende-fuer-alle.html