Leipzig (dpa/ddp/ND). Vier Menschen sind auf der Autobahn A14 bei Leipzig am Sonntagabend bei einem schweren Unfall in ihren Autos verbrannt. Ein Lastwagen war in das Ende eines Staus gerast und hatte mehrere Autos und einen Bus ineinandergeschoben, berichtete die Polizei. Der Lastwagen stürzte um und begrub ein weiteres Auto unter sich. Zwei Autos brannten aus, die jeweils zwei Insassen starben. Das Feuer zerstörte auch den Lastwagen, sein Fahrer erlitt leichte Ver letzungen und einen Schock. Sieben Menschen wurden schwer verletzt. Die Autobahn wurde in Richtung Halle während der gesamten Nacht gesperrt.
Der schwere Unfall unweit des Flughafens Leipzig-Schkeuditz wurde nach Angaben der Flughafen-Gesellschaft nicht durch ein Flugzeug im Lande-Anflug ausgelöst. Zum Zeitpunkt des Unfalls am Sonntagabend sei weder ein Flugzeug gelandet noch über eine der beiden Flugzeugbrücken gerollt, die über die Fahr bahn führen, sagte Evelyn Schuster, Pressesprecherin der Flughafen-Gesellschaft, am Montag auf ddp-Anfrage.
Die Sprecherin äußerte ihr Bedauern über die Häufung schwerer Unfälle in der Nähe des Flughafens, dessen neue Startund Landebahn parallel zur Autobahn verläuft. Es sei auffällig, dass die Unfälle sich in der Mehrzahl in Richtung Halle er eigneten, sagte Schuster. Insofern seien vermutlich nicht die Autofahrer ablenkende Flugzeuge die Ursache, sondern eher die Bauarbeiten am Schkeuditzer Kreuz, die immer wieder zu Staus führen.
Zur Ermittlung der genauen Unfallursache will die Polizei ein technisches Gutachten erstellen lassen. Außerdem erhofft man sich Aufschlüsse aus der Vernehmung der sieben Verletzten, darunter des aus Cottbus kommenden Lkw-Fahrers.
Am 13. Juni waren nahezu an derselben Stelle zwei Menschen ums Leben gekommen. Damals war ein mit Pflastersteinen beladener Lkw in ein Stauende gerast.
Durch die Wucht wurden zwei Autos in die Leitplanke geschoben. Alle drei Fahrzeug gingen sofort in Flammen auf.
Stichwort: Warnsystem
Nach Auskunft des ADAC gibt es bislang keine technische Möglichkeit, um Auffahr Unfälle von Lkw automatisch zu verhindern. »Die bestehenden Systeme sind noch nicht ausgereift«, sagte ADAC-Experte Johann Nowicki in einem ddp-lnterview. Bislang könnten Hindernisse auf eine Distanz zwischen 100 und 200 Metern erkannt werden. »Das ist für eine Vollbremsung bei Lkw viel zu wenig.« Um solche Tragödien wie bei Leipzig zu verhindern, bleibe zur Zeit nichts anderes übrig, als immer wieder angepasste Geschwindigkeit und ausgeruhte Fahrer zu fordern.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/890815.vier-tote-bei-unfall-auf-der-a.html