Rhodos - Wer denkt da nicht an den berühmten Koloss, eines der sieben Weltwunder? An der Einfahrt zum Hafen ragen zwei Säulen auf. Hier soll er vor mehr als zweitausend Jahren gestanden haben. Experten halten es allerdings nicht für möglich, dass eine riesige Figur die Hafeneinfahrt überspannte. Die Insel ist jedenfalls reich an Geschichte. Von den alten Griechen und Römern über Araber und Kreuzritter bis zu Türken und Italienern - jeder, der einst den östlichen Teil des Mittelmeeres beherrschte, hinterließ auf Rhodos seine Spuren.
Anziehend auch die vielfältige Natur der Insel mit schönen Stränden, Bergen und Tälern sowie die angenehmen klimatischen Bedingungen. Immerhin ist Rhodos eine der sonnenreichsten Inseln Griechenlands. Aber nur baden und am Strand liegen - das wäre für Rhodos zu wenig. Stadt und Insel mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten laden einfach zu »Entdeckungsreisen« ein.
Allein die an der Nordostspitze der Insel liegende Stadt Rhodos bietet vieles für ein mehrtägiges Programm. Im oberen Teil der Altstadt fühlt sich der Besucher unwillkürlich ins Mittelalter zurück versetzt, als ob jeden Moment ein Ritter aus einem der Paläste in der Ritterstraße treten könnte. Der Johanniter-Orden hatte die Insel 1310 besetzt und sich vor allem in diesem Stadtteil niedergelassen. Wegen seines einzigartigen mittelalterlichen Charakters kürte ihn die UNESCO zum Weltkulturerbe. Sehenswert auch das Ordenshospital mit dem Archäologischen Museum. Als eine Art Gesamtkunstwerk präsentiert sich der Innenhof mit seiner üppigen Vegetation, antiken Säulen und Amphoren. Unter den im Museum ausgestellten Kunstwerken sticht die wunderschöne kleine Marmorstatue der Aphrodite von Rhodos heraus. Im nahen Großmeister-Palast sind antike Mosaiken und Statuen zu bewundern.
Bunter gibt sich die Unterstadt mit ihrem Gemisch aus Kirchen und Moscheen, Basar, Andenken-, Leder- und Schmuckgeschäften. Rasch gelangt man von hier durch eines der sieben Stadttore zum Alten Hafen. Neben Yachten und Ausflugsschiffen liegen Fischerboote, vor denen Schwämme, große und kleine Muscheln in den verschiedensten Formen verkauft werden. Noch mehr vom alten Rhodos entdeckt man bei einer Wanderung auf den etwa vier Kilometer langen Stadtmauern. Im Frühling breitet sich ein üppiges Blumenmeer auf den teilweise zwölf Meter dicken Mauern aus. Dann macht Rhodos seinem Namen alle Ehre, der im Altgriechischen für »Rose« steht. Die ganze Insel scheint zu blühen. Im Mai wird das Blumenfest »Anthestiria« gefeiert.
Aber nicht nur dann lohnen sich Ausflüge über die insgesamt nur knapp 80 Kilometer lange Insel zu den vielen kleinen hübschen Dörfern, zum »Tal der Schmetterlinge« oder den Weinbergen von Embona. Mitten in den Bergen trifft man auf alte byzantinische Kirchen, an den Küsten ragen trutzige Burgen auf. Antike pur bieten die Ruinenstädte von Ialyssos und Kamiros. Sehenswert auch Lindos im Südosten. Über dem Dorf mit seinen weißen, von rosa Hibiskusblüten verzierten Häusern reckt sich der von einer Kreuzritterburg gekrönte steile Felsen. In ihr haben sich Reste der Akropolis der antiken Stadt erhalten. Eine grandiose Kulisse: im Vordergrund einige Säulen des Athene-Tempels, dann das azurblaue Meer und die anatolische Küste.
INFO: Rhodos ist mit ca. 1400 Quadratkilometern und 115.000 Einwohnern die größte der 13 Inseln des Dodekanes im südöstlichen Teil der Ägäis.www.rhodos.info.de[1]
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/917899.rhodos-am-kreuzweg-der-kulturen.html