Berlin. Der Linke-Politiker Diether Dehm wirft deutschen Medien vor, im Ukraine-Konflikt unter dem Einfluss von Geheimdiensten zu stehen. Der Bundestagsabgeordnete verwies am Donnerstag auf Berichte, wonach US-amerikanische und andere Dienste schon während der Golf-Kriege über V-Leute und Lobbyisten deutsche Medien instrumentalisiert hätten. »Meine Meinung ist, dass das nicht besser geworden ist«, sagte Dehm der Deutschen Presse-Agentur. »Es ist seit dem ersten Golf-Krieg schlimmer geworden.« Welche Medien er konkret unter Geheimdienst-Einfluss sieht, sagte Dehm nicht.
Dehm hatte seine Mutmaßungen zunächst im staatlichen russischen Auslandssender Voice of Russia geäußert[1], worüber »Spiegel Online« berichtete[2]. Dem staatlichen russischen Auslandsradio »The Voice of Russia« habe Dehm mit Blick auf Deutschland wörtlich erklärt: »Teile der Medien sind komplett in den Händen der US-Geheimdienste und anderer Geheimdienste. Sie arbeiten sehr eng zusammen mit ihnen. Und im Moment wollen manche von ihnen den Konflikt vertiefen und deshalb drängen die Medien die Regierung.«
Der 64-Jährige ist auch Schatzmeister der Europäischen Linken. Ein Fraktionssprecher bezeichnete seine Äußerungen als »Einzelmeinung«. Er wisse auch »nicht, wen er damit meint«. Journalisten-Kollegen spotteten im Internet über die Äußerung Dehms; andere meinten, wie etwa der Politikchef der »Zeit«, Bernd Ulrich, auf dem[3] Kurznachrichtendienst Twitter: »Da wäre man froh über einen klitzekleinen Beweis«. Der Grünen-Politiker Volker Beck sagte[4], Dehm befinde sich »im Verschwörungswettstreit« mit der Rechtspartei Alternative für Deutschland. dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/930515.linke-politiker-medien-unter-geheimdienst-einfluss.html