Berlin. Die jüngste Umfrage des Instituts Forsa wirft einen Blick auf die tatsächliche Verankerung der politischen Parteien in der Bevölkerung. Zwar kommen bei der traditionellen »Sonntagsfrage« Union und SPD zusammen auf einen Wert von 64 Prozent. »Nicht berücksichtigt sind dabei die Nichtwähler und Unentschlossenen«, erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner gegenüber dem Magazin[1] »Stern«. Die Zahlen der Sonntagsfrage würden auf der Basis der »Wahlwilligen« berechnet, geben also einen Blick auf die Umfrage-Entscheidungen der Befragten frei, die sich auch für eine Partei entscheiden. Vergleichbar bei Wahlen: die Zahl der abgegebenen Stimmen.
Würden jedoch Nichtwähler und Unentschlossene - derzeit laut Forsa 32 Prozent aller Wahlberechtigten - in der Umfrageberechnungen mit einbezogen, so Güllner, »sieht es ganz anders aus«. Dann würde die Union auf 27 Prozent kommen, die SPD lediglich auf 16 Prozent. Linke und Grüne würden danach zusammen nur von 14 Prozent aller Wahlberechtigten bevorzugt. »Damit kann man den Politikern klar machen, wie stark ihre Verankerung in der Wählerschaft tatsächlich ist – und wie viele Menschen inzwischen nicht mehr erreicht werden«, sagte Güllner dem Magazin »Stern«.
In der klassischen Sonntagsfrage verliert die Union einen Punkt und liegt bei 40 Prozent. Die SPD käme auf 24 Prozent. Linke und Grüne stehen hier unverändert bei 10 Prozent. Das Forsa-Institut hatte Anfang Mai über 2500 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt, die statistische Fehlertoleranz der jeweiligen Angaben liegt bei plus/minus 2,5 Prozent. Bei den anderen Instituten[2] kommen die Union derzeit auf Werte zwischen 40 und 41 Prozent, die SPD liegt zwischen 24 und 26,5 Prozent, die Linke erreicht in der Sonntagsfrage acht bis zehn Prozent, die Grünen stehen bei zehn bis elf Prozent. Die Alternative für Deutschland wird bei vier bis fünf Prozent taxiert. nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/932935.umfrage-reale-verankerung-der-parteien-schwach.html