Apolda. Der technische Zustand vieler Fahrstühle, Rolltreppen und Spezialaufzüge in Thüringen lässt trotz Verbesserungen noch zu wünschen übrig. Prüfungen durch den TÜV Thüringen förderten im vergangenen Jahr bei knapp zehn Prozent der untersuchten Aufzüge gefährliche Mängel zutage, wie die Organisation in dieser Woche in Apolda mitteilte. Dazu gehörten Risse in Tragseilen, defekte Bremsen oder verschlissene Haltepuffer, sagte Peter Zake, Experte für Elektro- und Fördertechnik beim Technischen Überwachungsverein (TÜV) Thüringen. Bei mehr als der Hälfte der Anlagen entdeckten die Prüfer geringfügige Mängel. Insgesamt sei die Fehlerquote aber erstmals seit Jahren gesunken.
Im neuen TÜV-Anlagensicherheitsreport werden auch die Ergebnisse der Sicherheitschecks bei Tankstellen und drucktechnischen Anlagen aufgelistet. Zu Letzteren gehören etwa in der Industrie eingesetzte Dampfkessel und Druckbehälter. Mit Sorge konstatierten die Prüfer, dass die Zahl der hier registrierten Mängel 2013 zugenommen hat. Nur noch rund 64 Prozent der drucktechnischen Anlagen seien mängelfrei gewesen (2012: 71 Prozent). TÜV-Fachmann Jörg Zschöpe nannte als einen Grund den Preisdruck auf dem internationalen Markt. »Die Unternehmen entscheiden sich bei Anschaffungen für die preiswerteste Lösung.« Nicht immer sei das auch die sicherste. So setzten die Hersteller teilweise Werkstoffe ein, die sich in Betrieb als weniger geeignet herausgestellten. Er bemängelte außerdem ein Absinken der internationalen technischen Standards. Geringer als im Vorjahr fiel die Mängelquote bei Tankstellen und Großtanklagern aus, sie sank auf 35 Prozent (2012: 55 Prozent).
Beim Zustand von Fahrstühlen und Aufzügen spielt aus Sicht der Prüfer zunehmend das Alter der Anlagen eine Rolle. Das Gros der untersuchten Aufzüge bringt es demnach auf mindestens 20 Jahre. In Thüringen sind rund 7000 Aufzüge in Betrieb. Bei 95 Prozent der Anlagen übernimmt der TÜV die regelmäßige Überprüfung. Jeder zwölfte überprüfte Aufzug fiel 2013 wegen gefährlicher Mängel durch. 40 Prozent der Anlagen waren in Ordnung, deutlich mehr als 2012 (24 Prozent). dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/939609.gefahr-im-aufzug.html