Berlin. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht ein rot-rot-grünes Bündnis in immer weitere Ferne rücken. »Wenn ich mir die Linke ansehe, stelle ich fest: Da arbeitet eine große und einflussreiche Gruppe intensiv daran, eine Regierungsbeteiligung zu verhindern«, sagte Göring-Eckardt dem »Tagesspiegel am Sonntag«. »In der Außenpolitik trennen uns Welten, aber auch in der Haushalts- und Finanzpolitik.« Derzeit sei ein Bündnis nicht vorstellbar, zumal es in der Linkspartei niemanden gebe, »der Autorität hätte, in Richtung Regierungsfähigkeit zu arbeiten«.
Göring-Eckardt reagierte zugleich kühl auf Koalitionsofferten aus der CDU. »Wenn wir etwas bewegen können, ist grüne Regierungsbeteiligung immer reizvoll«, sagte sie. »Man sollte nur nicht den Fehler machen, Bündnisse zum Projekt zu erklären.« Die Grünen wollten sich vor der nächsten Bundestagswahl nicht auf Koalitionspartner festlegen, sondern ihre Eigenständigkeit betonen.
Zuvor hatte der Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Anton Hofreiter, Teilen der Linkspartei die Regierungsfähigkeit zwar abgesprochen[1], ein Bündnis aber weiterhin nicht ausgeschlossen. dpa/nd