nd-aktuell.de / 19.01.2015 / Politik

Mehr Diesel und Benzin in Thüringen gestohlen

Spielfilmprojekt gegen Gewalt und Rassismus ++ IG Metall: 300 Metaller bei Warnstreik in Jena ++ »Die Büßerin« nach Diebstahl wieder aufgetaucht ++ Bad Sulza: Nazisymbole an Hauswände und Stromkästen ++ Der Nachrichtenüberblick aus Thüringen

Update 16.40 Uhr:
Mehr Diesel und Benzin in Thüringen gestohlen

In Thüringen sind im vergangenen Jahr mehr Diesel und Benzin gestohlen worden als 2013. Das sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) am Montag und bestätigte damit einen Bericht des MDR. Demnach waren 2013 noch 207.000 Liter Diesel gestohlen worden, 2014 waren es rund 250.000 Liter - ein Anstieg von mehr als 20 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Klau von Benzin: Hier erbeuteten Diebe 2014 laut LKA rund 3.500 Liter, im Vorjahr waren es noch knapp 3.200 Liter gewesen. Gleichzeitig ging die Aufklärungsquote für Treibstoffdiebstähle zurück: Während die Beamten 2013 noch in 13 Prozent der Fälle die Täter erwischten, gelang es ihnen 2014 nur noch bei sieben Prozent der Fälle.

Update 15.40 Uhr:
Spielfilmprojekt gegen Gewalt und Rassismus

Zu einem Spielfilmprojekt gegen Extremismus und für Demokratie haben die Hessische Landesanstalt für den privaten Rundfunk (LPR), die Thüringische Landesmedienanstalt sowie weitere Projektpartner Schulen und Jugendgruppen in Hessen und Thüringen aufgerufen. Das Projekt stehe unter dem Motto »Gewalt und Rassismus - ohne uns!«, teilte die LPR am Montag in Kassel mit. Mit dem Projekt solle in der Altersgruppe der 14- bis 20-Jährigen zur Sensibilisierung gegenüber extremistischer, politischer und fundamental religiöser Propaganda beigetragen werden. In der Zeit von März bis Frühjahr 2016 sollen biografisch orientierte Kurzspielfilme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen produziert werden, die eigene Alltagserfahrungen zu Rassismus und Extremismus wiedergeben, so die LPR weiter. Den Teilnehmern stünden dabei Spielfilmteamer der Medienwerkstatt der Universität Kassel zur Seite. Angesprochen seien besonders die Landkreise und Städte, in denen politisch und religiös motivierte Übergriffe vorgekommen sind oder in denen ein entsprechendes Gefahrenpotential vorhanden ist. Bewerbungsschluss für eine Teilnahme ist der 27. Februar.

Update 14.25 Uhr:
IG Metall: 300 Metaller bei Warnstreik in Jena

Rund 300 Beschäftigte des Optik- und Elektronik-Unternehmens Carl Zeiss in Jena haben sich nach Angaben der IG Metall am Montag an einem Warnstreik beteiligt. Zu der Aktion zwei Tage vor dem Beginn der Metalltarifverhandlungen in Thüringen hatte die Gewerkschaft aufgerufen. Beschäftigte mehrerer Zeiss-Betriebe hätten die Arbeit für etwa eine Stunde niedergelegt, sagte der Regionalleiter der IG Metall, Michael Ebenau. »Es hat auch eine kleine Demonstration gegeben.« Warnstreiks in der aktuellen Tarifrunde sind derzeit nur in Thüringen möglich, weil es kein Abkommen zur Friedenspflicht nach Auslaufen des alten Tarifvertrages gibt.

Update 13 Uhr:
»Die Büßerin« nach Diebstahl wieder aufgetaucht

Rund fünf Monate nach ihrem Diebstahl ist die Skulptur »Elisabeth - Die Büßerin« des Weimarer Künstlers Walter Sachs wieder aufgetaucht. Ein Einwohner der Gemeinde Buchfart habe die etwa 40 Kilogramm schwere Marmorfigur am Sonntag in einem Wald gefunden, teilte die Polizei am Montag mit. Die Figur war im Sommer aus dem Steinbruch in Weimar-Ehringsdorf gestohlen worden, wo Sachs Hände und Haare für eine Ausstellung überarbeiten wollte. Der Wert der Arbeit wird auf 10.000 Euro geschätzt. Die Skulptur soll nun kriminaltechnisch untersucht und dann dem Künstler zurückgegeben werden. Nach dem Eindruck erster Fotos scheine die Arbeit in einem recht guten Zustand zu sein, sagte Sachs. Er habe die Skulptur 2007 mit einer zweiten Elisabeth-Figur für eine Ausstellung auf der Creuzburg zum 800. Geburtstag der Thüringer Landgräfin gefertigt, die kurz nach ihrem Tod heiliggesprochen worden war.

Update 8.25 Uhr:
Bad Sulza: Nazisymbole an Hauswände und Stromkästen

Unbekannte haben Häuser und andere Objekte in Bad Sulza (Kreis Weimarer Land) mit verfassungswidrigen Symbolen besprüht. Mindestens 18 Objekte seien in der Nacht zu Sonntag beschmiert worden, sagte eine Polizeisprecherin in Jena am Montagmorgen. Unter anderem wurden die rechtsgerichteten Zeichen an Hauswänden, Werbetafeln und Stromkästen gefunden. Die Polizei sucht nun Zeugen. Nach ersten Erkenntnissen fehlt jede Spur von den Sprayern.

Update 7.25 Uhr:
IG Metall startet weitere Warnstreiks in Thüringen

Die IG Metall setzt am Montag (11.00 Uhr) die Warnstreiks in der Thüringer Metall- und Elektroindustrie fort. Befristete Arbeitsniederlegungen sind nach Gewerkschaftsangaben vor allem in der Region Jena geplant, darunter beim Optik- und Elektronikunternehmen Carl Zeiss. Mit den Warnstreiks soll bereits vor Beginn der Tarifverhandlungen am Mittwoch Druck auf die Arbeitgeber gemacht werden. Das ist derzeit nur in Thüringen möglich, weil es kein Abkommen zur Friedenspflicht nach Auslaufen des alten Tarifvertrages zwischen IG Metall und Metallarbeitgebern gibt. Seit vergangenem Donnerstag haben laut IG Metall etwa 1.000 Arbeitnehmer zeitweise die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft will eine Erhöhung der Entgelte von 5,5 Prozent. Zudem verlangt sie eine verbesserte Altersteilzeit-Regelung sowie eine von den Arbeitgebern geförderte Weiterbildungsteilzeit. Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen als unrealistisch ab.

Update 7 Uhr:
Drei Thüringer Modelabels auf Berliner Fashion Week

Auf der an diesem Montag beginnenden Berliner Fashion Week präsentiert sich auch die junge Thüringer Modeszene. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sind drei Modelabels aus dem Freistaat auf der Fashion Week vertreten. Neben der Apoldaer Designerin Katrin Sergejew stellen die Modemacherinnen Anne Gorke (Weimar) und Jeanette Schlenzig aus Jena ihre neuen Kollektionen vor. Die Fashion Week findet seit 2007 zwei Mal im Jahr statt und gilt als Gipfeltreffen für die deutsche Modeszene. Bis zum Freitag werden 200.000 Besucher erwartet. In Thüringen existieren nach Angaben einer Ministeriumssprecherin rund zwei Dutzend Modelabels – von Traditionstrickwaren bis hin zu jungen Marken. nd/Agenturen