nd-aktuell.de / 16.02.2015 / Berlin / Seite 11

Stabwechsel bei der Berliner Stadtmission

Nach 25 Jahren tritt Ende März der 65-jährige Direktor der kirchlichen Hilfsorganisation, Hans-Georg Filker, in den Ruhestand. Offiziell verabschiedet wurde er schon.

Bis Ende März ist er noch im Amt. Dann steht in der Berliner Stadtmission ein Stabwechsel an: Der 65-jährige Direktor Hans-Georg Filker tritt nach 25 Jahren in den Ruhestand. Offiziell verabschiedet wurde er bereits Ende Januar. Filkers Nachfolger wird der 53-jährige Kirchentagspastor Joachim Lenz aus Fulda.

Unter dem seit 1989 amtierenden Filker entwickelte sich die 1877 gegründete Stadtmission zu einem der wichtigsten Akteure in der Sozial- und Obdachlosenarbeit Berlins. Zur Stadtmission mit rund 800 haupt- und 1000 ehrenamtlichen Mitarbeitern zählen 42 diakonische Einrichtungen für Obdachlose, Behinderte und Senioren wie die Bahnhofsmission am Zoo, das Zentrum Lehrter Straße oder die Kältebusse.

Hinzu kommen elf Gästehäuser und Hotels in fünf Bundesländern. Außerdem gibt es berlinweit 19 Stadtmissionsgemeinden und missionarische Projekte wie etwa den Weihnachtsgottesdienst im Hauptbahnhof und Schiffsgottesdienste auf einem Ausflugsdampfer im Sommer. Über eine Tochtergesellschaft ist die Stadtmission auch an dem Modelabel »Water to Wine« beteiligt, das sogenannte Upcycling-Produkte entwirft und herstellt.

Filkers Nachfolger im Amt, Joachim Lenz, stammt aus dem Rheinland. Der Vater von vier Kindern studierte Theologie in seiner Heimatstadt Wuppertal sowie in Bonn und Tübingen. Nach Tätigkeiten an der Hochschule und im Gemeindedienst zwischen 1988 und 1995 war er zwei Jahre Theologischer Referent im rheinischen Landeskirchenamt und unter anderem für die Fortbildung von Pfarrern zuständig.

Auf Lenz kommt in Berlin harte Arbeit zu: Die Notübernachtungsplätze der Kältehilfe waren im Januar voll belegt. »Wir liegen bei einer Auslastung von 104,4 Prozent«, sagte Johannfried Seitz-Reimann von der Gebewo pro gGmbH. Pro Tag konnte das Netzwerk im Januar durchschnittlich 562 Plätze in Notübernachtungen und Nachtcafés zur Verfügung stellen. Die durchschnittliche Nachfrage lag bei 587 Übernachtungen täglich. epd/nd