Die USA wollen in Nordafrika Drohnen stationieren, um die Aktivitäten der Terrormiliz IS in Libyen besser kontrollieren zu können. Man will einen bestehenden Stützpunkt in einem Nachbarland nutzen, heißt es. Und: Man stimme sich eng mit den NATO-Verbündeten Frankreich und Großbritannien ab.
Jeder dieser Sätze beinhaltet politischen Unverstand der höchsten Potenz. Natürlich ist es höchste Zeit, mehr Informationen über das Vorankommen des IS und seiner Vasallen zu gewinnen. Es stimmt, der Westen muss dringend eine trägfähige, weil intelligente Strategie gegen den IS und damit auch für die Konflikteindämmung in Libyen entwickeln.
Drohnen sind dabei die falsche Option. Mit deren Stationierung in Ägypten oder Tunesien bietet man Islamisten nur zusätzliche Vorwände zur weiteren Destabilisierung dieser ohnehin höchst fragilen Gesellschaften. Und dabei will man ausgerechnet mit Paris und London kooperieren? Die dortigen Regierungen, die sich als konzeptlose Bomben werfende Regimewechsler aufspielten, sind die Verursacher des staatlichen Zerfalls in Libyen. Damals hielt sich Deutschland weitgehend heraus aus dem verlangten NATO-Bündnisbeitrag. Nun ist man aber vermutlich an der möglichen neuen Eskalation beteiligt. Denn egal ob die Drohnen aufklären oder Raketen auf Terroristen schießen - man steuert sie sie vermutlich vom US-AFCOM-Stab. Der logiert in Stuttgart.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/977919.ferngesteuerte-friedensbringer.html