90 Verletze und ein Toter bei Anschlag vor Kiewer Parlament

Abgeordnete stimmen in erster Lesung für eine Verfassungsreform, die dem Osten der Ukraine mehr Autonomie zusagt

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Während im Kiewer Parlament heftig um Autonomierechte für den Osten der Ukraine gerungen wurde, hat es vor dem Gebäude eine Explosion gegeben. Mindestens 90 Menschen sollen laut Augenzeugen verletzt worden sein.

Kiew. 90 Sicherheitskräfte bei Protesten vor Kiewer Parlament verletzt. Das teilte das ukrainische Innenministerium am Montag mit. Vor dem Parlament hatten während einer Abstimmung nationalistische Demonstranten gegen mehr Autonomierechte für die prorussischen Rebellengebiete im Osten des Landes protestiert.

Unter tumultartigem Protest von Nationalisten hat das ukrainische Parlament in erster Lesung eine für den Friedensprozess im Osten wichtige Verfassungsreform angenommen. Für die Novelle stimmten bei der Sondersitzung am Montag in Kiew 265 von 368 registrierten Abgeordneten.

Nachdem Mitglieder der rechtspopulistischen Radikalen Partei die Tribüne besetzt hatten, leitete Parlamentschef Wladimir Groisman die Sitzung vom Rednerpult aus. Für die endgültige Verabschiedung der Novelle sind in zweiter Lesung 300 Stimmen im Parlament notwendig. Ein Termin war zunächst nicht bekannt.

Die Radikale Partei lehnt die Reform ab, da eine Passage ein Sondergesetz über die von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete Luhansk und Donezk vorschreibt. Ein bereits im vorigen September verabschiedetes Gesetz sieht Sonderrechte wie eine eigene Polizei und eigene Gerichte für einen Zeitraum von drei Jahren vor. Nationalisten sehen darin eine schleichende Aufgabe ukrainischen Territoriums. Mehr Autonomie für den Donbass ist aber Teil des im Februar verabschiedeten Minsker Friedensplans. AFP/nd

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