Frankfurt am Main. 9000 Vollzeitstellen und 200 Filialen, 6000 Jobs bei externen Dienstleistern - Deutsche-Bank-Co-Chef John Cryan hat am Donnerstag konkretisiert, was im Rahmen des angekündigten Kostensenkungsprogramms »Strategie 2020« bis Ende 2018 alles gestrichen werden soll. Auf Deutschland entfallen der Abbau von rund 4000 Arbeitsplätzen und fast die kompletten Filialschließungen. Bei der Vorstellung eines Rekordverlustes von sechs Milliarden Euro im dritten Quartal erklärte Cryan, die Bank - langjähriger Slogan: »Leistung aus Leidenschaft« - werde den Stellenabbau »auf faire Art und Weise« zusammen mit den Betriebsräten vornehmen.
Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, erklärte, Management und betriebliche Interessenvertretung müssten »sorgfältig darauf achten, einen überzogenen Personalabbau und eine Überforderung der Mitarbeiter zu vermeiden«. Zwar sei zu begrüßen, dass jetzt die Strukturen bei der Deutschen Bank vereinfacht, stark in Technik investiert und Geschäftstätigkeiten in Hochrisikobereichen eingestellt werden sollen. Ver.di erwarte aber , dass »für die Dauer des Umbaus betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden«. Dagegen bezeichnete die Chefin der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, die Bank als »Arbeitsplatz-Vernichter«. Die Tatenlosigkeit der Bundesregierung bei der notwendigen Neuordnung des Finanzsektors koste tausende Jobs. nd Seite 8
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