Wer hoffte, dass wenigstens rund um das Weihnachtsfest etwas Ruhe einkehren würde, sah sich getäuscht: Die Horrormeldungen zu Übergriffen auf Flüchtlinge, Migranten und deren Unterkünfte rissen nicht ab. Im sachsen-anhaltischen Halle ist ein Mann aus Nigeria Opfer einer rassistischen Attacke geworden. Er wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag von einem Angreifer beleidigt und dann mit einem Stock geschlagen. Auf eine Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Schlettau ist in der Nacht zum Samstag ein Brandanschlag verübt worden. Wie die »Freie Presse« mitteilte, schleuderten Rechtsradikale Molotow-Cocktails auf das Gebäude. Vier Geflüchtete wohnten bereits in der Unterkunft, sie blieben ebenso unverletzt wie das Wachpersonal. Laut MDR gab es auch einen Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft in Dresden. Dort explodierte laut Polizei ein vermutlich illegaler Böller im Eingangsbereich und zerstörte Glasscheiben.
Auch auf eine Osteria in Leipzig hat es zu Weihnachten einen Angriff von rechts gegeben. Wie das Lokal auf Facebook mitteilte, zerstörte ein Mann die Scheiben, nachdem er eine Auseinandersetzung mit einer Angestellten angefangen hatte, weil diese ihm »nicht deutsch genug« gewesen sei.
Im sächsischen Meerane ist zudem auf einen Flüchtlingshelfer ein Anschlag verübt worden. Wie die »Freie Presse« meldet, wurde das Auto des 45-Jährigen komplett mit Farbe überschüttet. Der Mann sagte dem Blatt, er sei aufgrund seines Engagements für die Geflüchteten mehrfach beschimpft und beleidigt worden. Damit steigt die Zahl der bisher bekannten an den Feiertagen verübten rechten Anschläge und Anschlagsversuche weiter. In der Nacht zum Freitag hatte es in einer noch nicht fertiggestellten Flüchtlingsunterkunft in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg gebrannt. nd Seite 5
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/996113.unerfuellte-weihnachtswuensche.html