Das Märchen vom Fachkräftemangel
Unternehmen beklagen ständig fehlende Bewerber, kümmern sich aber kaum um Aus- und Weiterbildung
Dass es deutschlandweit an Fachkräften fehlt, lässt sich nicht belegen. Tatsächlich wächst die Arbeitslosigkeit unter gut Ausgebildeten sogar.
Bereits 2010 prognostizierte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, dass bis zum Jahr 2015 fast 50 Prozent der Unternehmen einen Fachkräftemangel erwarteten. Gleiches verkündeten 2012 auch Studien unternehmensnaher Institute wie Forsa oder Kienbaum. Bei jedem zweiten Unternehmen führe die Personallücke bereits dazu, dass Aufträge abgelehnt werden müssten, hieß es. Über 40 Prozent der Betriebe sind nach eigenen Angaben weniger wettbewerbsfähig und innovativ, weil Fachkräfte fehlen. Und nach Angaben des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) fehlen in Deutschland sogar über 80 000 Ingenieure. Diese Zahl errechnete der VDI, indem er die Anzahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen mit sieben multiplizierte. Denn laut einer Umfrage von 2009 wird nur jede siebte freie Stelle der Arbeitsagentur auch gemeldet.
Diese Meldungen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Fülle gleichlautender Prognosen. Deshalb ist es ni...
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