Wessen Morgen ist der Morgen?

Georg Diez’ Kritik an der Entpolitisierung der gesellschaftlichen Debatten und warum wir mehr über die politische Ökonomie der Verhältnisse sprechen müssen

»Wessen Morgen ist der Morgen, wessen Welt ist die Welt?«, fragte Bertolt Brecht 1929 vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise ganz am Ende seines Solidaritätsliedes. Hanns Eisler vertonte das Stück für den Film »Kuhle Wampe«.

Warum fällt einem die Zeile ausgerechnet im Jahr 2016 ein? Spiegel-Autor Georg Diez hat die Frage jetzt für sich beantwortet: »Die Zukunft gehört den Linken«, ist seine jüngste Kolumne überschrieben. Diez nimmt den langen Wahlkampf in den USA in den Blick - und eine offenkundige Manipulation auseinander: »Statt Argumente zu bewerten, verfallen Kommentatoren in überkommene Links-Rechts-Schemata.« Das, so schreibt er, »ist deshalb so frustrierend, weil es so offensichtlich manipulativ ist und ausschließlich dazu dient, linke Positionen zu entkräften.«

Diez macht einen Punkt, von dem man sagen müsste: Echt jetzt? Das muss nochmal erklärt werden? Ja, leider. Immer wieder. Es geht um Entpolitisierung dur...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.