Partei der falschen Freunde
Die AfD profitiert von Zustimmung »kleiner Leute«, deren Interessen sie nicht vertritt
Es ist nicht allzu lange her, da schien die AfD erledigt. Nun ist sie der Grund für wankende Mehrheiten und wankende Gewissheiten in den Landesparlamenten.
Als Parteigründer Bernd Lucke mit seinen verbliebenen Getreuen im letzten Sommer die Alternative für Deutschland (AfD) verließ, schien manchem das Schicksal der Partei schon besiegelt. Tatsächlich hat die Partei nicht gelitten, sondern ist stärker geworden. Bestimmte Botschaften allerdings traten in den Hintergrund, hörbar sind nicht mehr vor allem die wirtschaftsliberalen, eurokritischen Töne. Die Partei ist weiter nach rechts gerückt, hat sich radikalisiert und nutzt die Flüchtlingskrise zur Profilierung, womit sie selbst zu einem Teil dieser Krise wird.
Der Einzug in die drei Landtage von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt mit der Wahl vom Sonntag steht nicht in Frage; unklar ist nur noch, in welcher Stärke dies geschieht. Dies scheint die Frage nach der Programmatik noch unwichtiger werden zu lassen. In der alltäglichen Arbeit in den Landesparlamenten, die der wahrscheinlich turbulenten Suche nach politikfähigen ...
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