Badegäste erwartet gute Wasserqualität
Fragen & Antworten
In den ersten Bundesländern haben die Sommerferien begonnen. Nun geht es mit Schwung in die neue Badesaison. Doch Vorsicht!
Wie viel Menschen ertrinken jährlich in Deutschland?
2019 ertranken nach Angaben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mindestens 417 Menschen, mehr als die Hälfte davon in den Sommermonaten Juni, Juli und August.
Wo ist das Risiko hoch?
An Seen, Teichen und Flüssen. Dort starben auch 2019 die meisten Menschen, insgesamt 362 Männer und Frauen. An den Binnengewässern werden nur vergleichsweise wenige Badestellen von Rettungsschwimmern bewacht. An den bewachten Badestellen und in Schwimmbädern ist es sicherer. So starben in Schwimmbädern elf Menschen.
Was sind die häufigsten Ursachen?
Übermut, unzureichende Schwimmfähigkeiten, Selbstüberschätzung, Alkohol und die Unkenntnis über mögliche Gefahren führen am häufigsten zum Ertrinken, vor allem bei Männern. Vier von fünf Todesopfern sind männlich.
Darf ich erhitzt ins Wasser springen?
Das sollte unbedingt vermieden werden. Manche Gewässer sind recht kühl. Ein Sprung ins Nass kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen. Der Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser kann auch den Kreislauf belasten und vor allem für ältere Menschen und solche mit geschwächtem Herzkreislaufsystem gefährlich sein. Schwimmer sollten langsam ins Wasser gehen und den Körper ans kalte Wasser gewöhnen. Sobald man friert, heißt es raus.
Was ist bei der Wahl der Badestelle zu beachten?
Unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Deshalb nie übermütig in einen See springen. Die DLRG empfiehlt, nur an bewachten Badestellen schwimmen zu gehen und die Warnhinweise zu beachten. Leider werden sie immer wieder ignoriert. Bei Wellengang entsteht eine Strömung, die staubsaugerartig ins offene Meer zurückzieht. Dies ist vor allem für Kinder im flachen Wasser gefährlich, weil sie leicht umgerissen werden können.
Kann auch in Flüssen gebadet werden?
Generell ja. In vielen deutschen Flüssen reicht die Wasserqualität zum Baden aus. Dies gilt auch für große Abschnitte der Elbe oder des Rheins. Vorsicht ist aber bei Niedrigwasser geboten, weil die Wasserqualität dann erheblich sinken kann. Gefahr entsteht zudem durch gefährliche Strömungen sowie durch Schiffsverkehr, Brückenpfeiler und Unterwasserhindernisse.
Was ist insbesondere bei Kindern zu beachten?
Wasser zieht Kinder magisch an. Eltern sollten sie an Gewässern daher nie aus den Augen lassen. Das gilt übrigens auch für den flachen Gartenteich. Kleine Kinder können bereits in wenige Zentimeter tiefem Wasser ertrinken. Auch Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere bieten keinen Schutz vor dem Ertrinken.
Wie leiste ich Erste Hilfe?
Bei Atemstillstand ist sofort mit der Mund-zu-Mund-Beatmung zu beginnen, bei Herzstillstand sollte gleichzeitig eine Herzmassage erfolgen. Es sollte nicht versucht werden, Wasser aus Lungen oder Magen zu entfernen. Erfahrungsgemäß bringt das nichts. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.