Überfall auf Kunsthaus

Erfurt: Nazis provozieren, Polizei war ahnungslos

  • Lesedauer: 1 Min.

Während im Landtag die Verbrechen der NSU-Neonazis aufgearbeitet werden sollen, treten »Nachrücker« in der Thüringer Landeshauptstadt immer dreister auf. In der Nacht zum Samstag kam es bei einer Ausstellungseröffnung im Kunsthaus in der Michaelisstraße zu einem Überfall. Laut Polizei provozierte »eine Gruppe Jugendlicher« die Besucher verbal. Dann warfen sie Flaschen und prügelten. Mehrere Personen, darunter eine Polizeibeamtin, wurden schwer verletzt.

Die Einsatzkräfte riefen Verstärkung hinzu, so dass acht Täter nach kurzer Flucht noch in der Nähe des Tatorts gestellt werden konnten. Die Jugendlichen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, die Kriminalpolizei übernahm weitere Ermittlungen.

Es brauchte zwei Tage, bis die Polizei eine Verbindung zur rechtsextremen Szene sowie zu einem ähnlichen Vorkommnis während des Krämerbrückenfestes erkennen konnte. Was so schwer nicht sein mochte. Laut Monique Förster, Leiterin des Kunsthauses, ließen Sprüche und Gesten der Angreifer eindeutig auf eine rechtsextreme Gesinnung schließen. Zwei der acht Tatverdächtigen sind als rechtsextreme Straftäter bekannt. hei

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